Rückblicksjahr auf `68 — Die 60er/70er Jahre-Welle
— Eine kurze Rückschau — ( 1 )
Es ist das Jahr der Rückschau auf die 68er - Zeit, in den verschiedensten Zeitschriften und TV-Dokumentationen.
Mit einem etwas anderen Blickwinkel läßt sich jedoch noch stimmiger von der «60er/70er Jahre-Welle» sprechen — oder vom «Weltaufbruchs-Impuls der 60er/70er Jahre».
Denn es war nicht ein "einziges Jahr" - es waren die frühen Jahrzehnte der zweiten Hälfte des 20sten Jahrhunderts, die eine Welle vielfältiger Aufbruchsstimmung in unsere Welt brachte.
Ein Grund war sicher, dass zwei entsetzliche, verheerende Weltkriege - etwas bis dahin in der uns bekannten Geschichte nie dagewesenes — gerade vorüber waren.
Es begann mit dem WOODSTOCK-Festival, der Hippie-Bewegung. Zumeist junge Menschen hatten die Nase voll von engen Normen und Verhaltensvorschriften, die in all den zurückliegenden Jahrhunderten vorgeherrscht hatten, von den ständigen Kriegen - als Mittel zwischenstaatlicher Auseinandersetzung — von dem Denken: "Das war schon immer so.. das kann man nicht ändern!"
Songs, die die Vision einer friedvolleren Welt beinhalteten, von den Beatles, Bob Dylan, Joan Baez und vielen anderen bewegten Unzählige, man/frau hängte sich das "Peace-Zeichen" um den Hals, kleidete sich bunt, Haare und Bärte wuchsen.
Martin Luther King sprach von der positiven Utopie einer «anderen Welt», in der Rassismus, Krieg(e) und soziale Ungerechtigkeit zunehmend überwunden werden.. der Vietnamkrieg ließ zahllose Menschen in großen Protest-Demonstrationen durch die Straßen ziehen ...
"This is the dawning of the Age of Aquarius" - ein Lied aus dem Musical Hair — ertönte in millionen Jugendwohnzimmern, sprach von der Hoffnung, dass eine neue Zeit anbricht.
In Deutschland mischten alte Nazis in Politik und Wirtschaft wieder mit, insbesondere der Besuch des Diktators und Schah von Persien 1967 in West-Berlin und die Notstandsgesetze, die im Mai 1968 beschlossen wurden weckten auch hier das Verlangen nach einer «anderen Politik». Dass der Student Benno Ohnesorg während der Anti-Schah-Demonstration von einem Polizisten erschossen wurde, war eine Schlüsselsituation. —
Die «Außerparlamentarische Opposition /APO» entstand, einer der führenden Köpfe war Rudi Dutschke, der die Vision eines freiheitlichen Kommunismus hatte und zugleich ein christlicher Freigeist war. Die meisten Aktivisten waren Links-Progressive, aber auch fortschrittliche und linke Christen waren dabei.. und viele andere ...
Die Kommune 1 entstand, es wurde mit "freier Sexualität" und kommunitären Lebensformen experimentiert. ——
Die eine Seite war also ein positiver Aufbruchsgeist - natürlich gab es auch "Schatten"seiten. Übers-Ziel-hinausschießen, zB mit dem Slogan: "Wer einmal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment!" ... althergebrachte "Dominanz der Männer" ... Lebensflucht in Drogen, insb. bei den Hippies ...
Entwicklung zur Gewalt hin, bei vielen Linken in dieser Zeit. Teile der Bewegung wandten sich gewaltbereiten Gruppen zu ... zugleich zersplitterte sich die Linke in viele links-dogmatische Gruppen, die um die "richtige Linie" kämpften.
Doch Gewalt ist «ein Menschheitsproblem» — das wir als Menschheit lösen müssen.
Der bereits erwähnte human-fortschrittliche Vordenker und Aktivist Martin Luther King wurde im Jahr 1968 ermordet, wie zuvor der im gleichen Geist engagierte Gandhi.
Der Prager Frühling - in dem unter Alexander Dubček ein "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" verwirklicht werden sollte — wurde ebenfalls 1968 brutal mit Panzern niedergerollt.
Wenn Neues in die Welt gebracht werden soll, sind bisher leider immer andere bereit, es mit Mord und Totschlag zu verhindern.
In Lateinamerika entstand in dieser Zeit ebenfalls die «Befreiungstheologie» - als eine Antwort auf die staatliche lateinamerikanische Repressionspolitik: in den 70er und 80er Jahren wurden nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen etwa 50.000 Menschen direkt ermordet, rund 350.000 gelten als gewaltsam und dauerhaft "verschwunden".
Die Befreiungstheologie sieht Engagement für soziale Gerechtigkeit und Frieden als wesentlichen Teil dessen, worum es Jesus ging — und will mit der in den Kirchen herrschenden Halbherzigkeit Schluß machen. Einer der Begründer ist Leonardo Boff, einer der heutigen Vordenker für neue Sichtweisen im Christentum.
— Neue Sicht aufs Leben /Kulturell kreative Impulse — ❤️
— Eine kurze Rückschau — ( 1 )
Es ist das Jahr der Rückschau auf die 68er - Zeit, in den verschiedensten Zeitschriften und TV-Dokumentationen.
Mit einem etwas anderen Blickwinkel läßt sich jedoch noch stimmiger von der «60er/70er Jahre-Welle» sprechen — oder vom «Weltaufbruchs-Impuls der 60er/70er Jahre».
Denn es war nicht ein "einziges Jahr" - es waren die frühen Jahrzehnte der zweiten Hälfte des 20sten Jahrhunderts, die eine Welle vielfältiger Aufbruchsstimmung in unsere Welt brachte.
Ein Grund war sicher, dass zwei entsetzliche, verheerende Weltkriege - etwas bis dahin in der uns bekannten Geschichte nie dagewesenes — gerade vorüber waren.
Es begann mit dem WOODSTOCK-Festival, der Hippie-Bewegung. Zumeist junge Menschen hatten die Nase voll von engen Normen und Verhaltensvorschriften, die in all den zurückliegenden Jahrhunderten vorgeherrscht hatten, von den ständigen Kriegen - als Mittel zwischenstaatlicher Auseinandersetzung — von dem Denken: "Das war schon immer so.. das kann man nicht ändern!"
Songs, die die Vision einer friedvolleren Welt beinhalteten, von den Beatles, Bob Dylan, Joan Baez und vielen anderen bewegten Unzählige, man/frau hängte sich das "Peace-Zeichen" um den Hals, kleidete sich bunt, Haare und Bärte wuchsen.
Martin Luther King sprach von der positiven Utopie einer «anderen Welt», in der Rassismus, Krieg(e) und soziale Ungerechtigkeit zunehmend überwunden werden.. der Vietnamkrieg ließ zahllose Menschen in großen Protest-Demonstrationen durch die Straßen ziehen ...
"This is the dawning of the Age of Aquarius" - ein Lied aus dem Musical Hair — ertönte in millionen Jugendwohnzimmern, sprach von der Hoffnung, dass eine neue Zeit anbricht.
In Deutschland mischten alte Nazis in Politik und Wirtschaft wieder mit, insbesondere der Besuch des Diktators und Schah von Persien 1967 in West-Berlin und die Notstandsgesetze, die im Mai 1968 beschlossen wurden weckten auch hier das Verlangen nach einer «anderen Politik». Dass der Student Benno Ohnesorg während der Anti-Schah-Demonstration von einem Polizisten erschossen wurde, war eine Schlüsselsituation. —
Die «Außerparlamentarische Opposition /APO» entstand, einer der führenden Köpfe war Rudi Dutschke, der die Vision eines freiheitlichen Kommunismus hatte und zugleich ein christlicher Freigeist war. Die meisten Aktivisten waren Links-Progressive, aber auch fortschrittliche und linke Christen waren dabei.. und viele andere ...
Die Kommune 1 entstand, es wurde mit "freier Sexualität" und kommunitären Lebensformen experimentiert. ——
Die eine Seite war also ein positiver Aufbruchsgeist - natürlich gab es auch "Schatten"seiten. Übers-Ziel-hinausschießen, zB mit dem Slogan: "Wer einmal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment!" ... althergebrachte "Dominanz der Männer" ... Lebensflucht in Drogen, insb. bei den Hippies ...
Entwicklung zur Gewalt hin, bei vielen Linken in dieser Zeit. Teile der Bewegung wandten sich gewaltbereiten Gruppen zu ... zugleich zersplitterte sich die Linke in viele links-dogmatische Gruppen, die um die "richtige Linie" kämpften.
Doch Gewalt ist «ein Menschheitsproblem» — das wir als Menschheit lösen müssen.
Der bereits erwähnte human-fortschrittliche Vordenker und Aktivist Martin Luther King wurde im Jahr 1968 ermordet, wie zuvor der im gleichen Geist engagierte Gandhi.
Der Prager Frühling - in dem unter Alexander Dubček ein "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" verwirklicht werden sollte — wurde ebenfalls 1968 brutal mit Panzern niedergerollt.
Wenn Neues in die Welt gebracht werden soll, sind bisher leider immer andere bereit, es mit Mord und Totschlag zu verhindern.
In Lateinamerika entstand in dieser Zeit ebenfalls die «Befreiungstheologie» - als eine Antwort auf die staatliche lateinamerikanische Repressionspolitik: in den 70er und 80er Jahren wurden nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen etwa 50.000 Menschen direkt ermordet, rund 350.000 gelten als gewaltsam und dauerhaft "verschwunden".
Die Befreiungstheologie sieht Engagement für soziale Gerechtigkeit und Frieden als wesentlichen Teil dessen, worum es Jesus ging — und will mit der in den Kirchen herrschenden Halbherzigkeit Schluß machen. Einer der Begründer ist Leonardo Boff, einer der heutigen Vordenker für neue Sichtweisen im Christentum.
— Neue Sicht aufs Leben /Kulturell kreative Impulse — ❤️
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