Hallo,
hier möchte ich "als Person" nun wieder einen Text von Werner Ablass herreinstellen, der sehr schön wiederspiegelt, wie das tägliche Leben/Gott sich erfährt. Ein Text so finde (ich) der den Nagel auf den Kopf trifft. "Sicher nicht für jeden".
Doch leset nun selbst:
Andersrum wird ein Schuh draus
Alle spirituell Suchenden ver-suchen zu werden wie Gott. Das ist
normal, solange du glaubst: Ich bin ein gefallener Mensch oder ein
gefallener Engel, irgendwie hingefallen jedenfalls, rein in den Dreck
der weltlichen Pfütze und jetzt bin ich schmutzig. Oh je, wie
schmutzig ich bin!
Ich weiß noch… war ich 19? Jedenfalls erlebte ich eine Nacht, die
es in sich hatte. Das Mädel war ein Vulkan und unersättlich. Aber
ich war nicht verheiratet mit ihr und bei uns Jesus-Freaks galt, dass
Ficken nur in der Ehe heilig sei! Sex vor der Ehe war Sünde. Und so
war mein indoktriniertes Gewissen belastet. Muss man sich mal
vorstellen: nach so einer Wahnsinnsnacht!
Also rief ich am nächten Tag eine „Schwester in Herrn“ an und
beichtete ihr „unter Tränen“ den Vorfall. Und die brachte den Fall
„vor die Brüder“. Das waren nach biblischem Vorbild die Ältesten
der Gemeinde. Die bestellten mich ein und machten mir klar, dass
der Satan noch Anrechte an meine zwar gerettete, aber noch nicht
gereinigte bzw. geheiligte Seele hätte.
Ich erspare euch weitere Einzelheiten der Prozedur, mit der meine
Seele geheiligt wurde, was mich jedoch nicht davon abhielt wenig
später mit der Frau eines der Ältesten zu ficken. Und die war noch
viel heißer, weil sie von ihrem durch und durch geheiligten Mann
übel vernachlässigt wurde.
Wer wie Gott zu werden versucht, verhält sich wie ein
Schauspieler, der seine ihm verordnete Rolle über Bord wirft. Klar
hat das Chaos zur Folge. Was ich gerade in „geheiligten“ Kreisen an
Chaos erlebte, übersteigt eure Vorstellungskraft. Völlig klar, denn
hier wird der absurde Versuch unternommen, die Grenzen zu
überschreiten, die Gott sich im Menschenspiel selbst gesetzt hat.
Gott will Mensch sein, nicht Gott, sonst bliebe er unsichtbar,
formlos, Geist, nicht Materie. Ist das nicht einleuchtend?
Jiddu Krishnamurti war auch so ein Superheiliger. (Nicht zu
verwechseln mit U.G. Krishnamurti) Bekannt ist, dass er
jahrzehntelang ein intimes Verhältnis mit der Frau seines besten
Freundes unterhielt. Ich klage ihn deshalb nicht etwa an. Solche
Dinge passieren, die Ehe ist ohnehin nicht das Papier wert, auf das
man Menschen per Versprechen lebenslang aneinander bindet.
Aber es ist doch hochinteressant, dass Gott gerade solche
Spitzenheiligen dermaßen ins Messer rennen lässt. Und es beweist
seinen Humor. Schau mal, scheint er uns zuzurufen, ich will einfach
nur ficken und interessiere mich einen feuchten Kehricht für eure
Spiritualität. Ob es die Frau deines besten Freundes ist oder nicht,
ist mir dabei ziemlich egal, denn eure selbsterfundenen Normen
gehen mir allesamt am Arsch vorbei!
Spirituelle Suche ist unvermeidbar, wenn sie zupackt. Ihrem
Zugriff kannst dich nicht entwinden. Das Spiel beginnt. Rein in die
Lehren, die den Markt überschwemmen. Und schon bist du auf
dem Trip in die Göttlichkeit. Du betest, du meditierst, früher nahm
man LSD, heute lernt man mentale Techniken, du stopfst dich voll
mit allen möglichen Lehren, um die Welt zu transzendieren. Ne
Zeitlang wirkt es, dann zieht dich die Schwerkraft zurück auf den
Boden (des Menschseins). Da fühlst du dich aber nicht wohl, denn
du hast ja schon höchste Höhen erlebt, warst in Ekstase, verzückt,
nahezu raus aus dem Gefängnis aus Fleisch, Blut und Knochen.
Warst im Äther, im Astral oder gar Kausalkörper. Hast mit den
Engeln Flöte gespielt und Halleluja gesungen. Und jetzt sitzt du vor
nem Pornoheftchen und masturbierst. Oder streitest dich mit
deinem Mann, wieso er dir nicht endlich wieder mal so wie früher
das Frühstück ans Bett oder wenigstens Blumen bringt. Oder
meditierst und denkst nach ner halben Stunde: Is doch vorn Arsch,
ich spür gar nix mehr! Auf geht’s zum nächsten Seminar oder
Satsang. Aufgepumpt kommst du heim, bis in die Haarspitzen
angefüllt mit göttlichem Spirit. Zuhause im Briefkasten findest du
dann die Kündigung deines Arbeitgebers und alles ist weg. Du bist
deprimiert und nichts und niemand vermag dich zu trösten. Bis du
irgendwann mal beginnst zu begreifen, dass all diese spirituellen
Erfahrungen das genau Gegenteil dessen sind, wofür du hier bist!
Denn du bist Gott, du musst es nicht werden! Du bist Mensch
geworden, weil du das Menschenspiel liebst. Die Krokusse, die
durch den Restschnee lugen. Der Frühling und der Geruch nach
frischer Erde. Der Sommer, wenn du bei glühender Sonne und
Wind durch wogende Kornfelder streifst. Oder am Meer liegst und
all die Körperformen bewunderst, die du selbst erfunden hast, um
dich daran zu erfreuen oder über sie zu lachen. Ja und selbst all die
Konflikte, die Spannung erzeugen und absolut notwendig sind, um
nicht eingelullt vor dich hin zu sabbern, bis der Tod dich von so
einem langweiligen Leben erlöst.
Gott ist in allem drin, und er genießt dieses Spiel, selbst wenn du
(noch) nicht weißt, worüber ich rede. Denn es ist seine Erfindung
und es wird deine sein, wenn dir bewusst wird, das du er bist, nie
etwas anderes warst, nie etwas anderes sein kannst. Und zwar
hier, jetzt, in dem was gerade ist.
Du brauchst kein Erleuchtungserlebnis, um das klar zu sehen. Es
geht nur ums Erinnern, weil du es ja tatsächlich bist, nicht erst
werden musst. Und dann genießt du das Leben. Nicht spektakulär,
eher verborgen, leise, sanft, zurückgezogen, ohne spirituelles
Theater. Das menschliche aber, nicht das göttliche Leben
Ende
Ich liebe diesen Text, denn er beschreibt das wahre Leben, so wie es oft erfahren wird.
Liebe Grüsse,
Das Licht
hier möchte ich "als Person" nun wieder einen Text von Werner Ablass herreinstellen, der sehr schön wiederspiegelt, wie das tägliche Leben/Gott sich erfährt. Ein Text so finde (ich) der den Nagel auf den Kopf trifft. "Sicher nicht für jeden".
Doch leset nun selbst:
Andersrum wird ein Schuh draus
Alle spirituell Suchenden ver-suchen zu werden wie Gott. Das ist
normal, solange du glaubst: Ich bin ein gefallener Mensch oder ein
gefallener Engel, irgendwie hingefallen jedenfalls, rein in den Dreck
der weltlichen Pfütze und jetzt bin ich schmutzig. Oh je, wie
schmutzig ich bin!
Ich weiß noch… war ich 19? Jedenfalls erlebte ich eine Nacht, die
es in sich hatte. Das Mädel war ein Vulkan und unersättlich. Aber
ich war nicht verheiratet mit ihr und bei uns Jesus-Freaks galt, dass
Ficken nur in der Ehe heilig sei! Sex vor der Ehe war Sünde. Und so
war mein indoktriniertes Gewissen belastet. Muss man sich mal
vorstellen: nach so einer Wahnsinnsnacht!
Also rief ich am nächten Tag eine „Schwester in Herrn“ an und
beichtete ihr „unter Tränen“ den Vorfall. Und die brachte den Fall
„vor die Brüder“. Das waren nach biblischem Vorbild die Ältesten
der Gemeinde. Die bestellten mich ein und machten mir klar, dass
der Satan noch Anrechte an meine zwar gerettete, aber noch nicht
gereinigte bzw. geheiligte Seele hätte.
Ich erspare euch weitere Einzelheiten der Prozedur, mit der meine
Seele geheiligt wurde, was mich jedoch nicht davon abhielt wenig
später mit der Frau eines der Ältesten zu ficken. Und die war noch
viel heißer, weil sie von ihrem durch und durch geheiligten Mann
übel vernachlässigt wurde.
Wer wie Gott zu werden versucht, verhält sich wie ein
Schauspieler, der seine ihm verordnete Rolle über Bord wirft. Klar
hat das Chaos zur Folge. Was ich gerade in „geheiligten“ Kreisen an
Chaos erlebte, übersteigt eure Vorstellungskraft. Völlig klar, denn
hier wird der absurde Versuch unternommen, die Grenzen zu
überschreiten, die Gott sich im Menschenspiel selbst gesetzt hat.
Gott will Mensch sein, nicht Gott, sonst bliebe er unsichtbar,
formlos, Geist, nicht Materie. Ist das nicht einleuchtend?
Jiddu Krishnamurti war auch so ein Superheiliger. (Nicht zu
verwechseln mit U.G. Krishnamurti) Bekannt ist, dass er
jahrzehntelang ein intimes Verhältnis mit der Frau seines besten
Freundes unterhielt. Ich klage ihn deshalb nicht etwa an. Solche
Dinge passieren, die Ehe ist ohnehin nicht das Papier wert, auf das
man Menschen per Versprechen lebenslang aneinander bindet.
Aber es ist doch hochinteressant, dass Gott gerade solche
Spitzenheiligen dermaßen ins Messer rennen lässt. Und es beweist
seinen Humor. Schau mal, scheint er uns zuzurufen, ich will einfach
nur ficken und interessiere mich einen feuchten Kehricht für eure
Spiritualität. Ob es die Frau deines besten Freundes ist oder nicht,
ist mir dabei ziemlich egal, denn eure selbsterfundenen Normen
gehen mir allesamt am Arsch vorbei!
Spirituelle Suche ist unvermeidbar, wenn sie zupackt. Ihrem
Zugriff kannst dich nicht entwinden. Das Spiel beginnt. Rein in die
Lehren, die den Markt überschwemmen. Und schon bist du auf
dem Trip in die Göttlichkeit. Du betest, du meditierst, früher nahm
man LSD, heute lernt man mentale Techniken, du stopfst dich voll
mit allen möglichen Lehren, um die Welt zu transzendieren. Ne
Zeitlang wirkt es, dann zieht dich die Schwerkraft zurück auf den
Boden (des Menschseins). Da fühlst du dich aber nicht wohl, denn
du hast ja schon höchste Höhen erlebt, warst in Ekstase, verzückt,
nahezu raus aus dem Gefängnis aus Fleisch, Blut und Knochen.
Warst im Äther, im Astral oder gar Kausalkörper. Hast mit den
Engeln Flöte gespielt und Halleluja gesungen. Und jetzt sitzt du vor
nem Pornoheftchen und masturbierst. Oder streitest dich mit
deinem Mann, wieso er dir nicht endlich wieder mal so wie früher
das Frühstück ans Bett oder wenigstens Blumen bringt. Oder
meditierst und denkst nach ner halben Stunde: Is doch vorn Arsch,
ich spür gar nix mehr! Auf geht’s zum nächsten Seminar oder
Satsang. Aufgepumpt kommst du heim, bis in die Haarspitzen
angefüllt mit göttlichem Spirit. Zuhause im Briefkasten findest du
dann die Kündigung deines Arbeitgebers und alles ist weg. Du bist
deprimiert und nichts und niemand vermag dich zu trösten. Bis du
irgendwann mal beginnst zu begreifen, dass all diese spirituellen
Erfahrungen das genau Gegenteil dessen sind, wofür du hier bist!
Denn du bist Gott, du musst es nicht werden! Du bist Mensch
geworden, weil du das Menschenspiel liebst. Die Krokusse, die
durch den Restschnee lugen. Der Frühling und der Geruch nach
frischer Erde. Der Sommer, wenn du bei glühender Sonne und
Wind durch wogende Kornfelder streifst. Oder am Meer liegst und
all die Körperformen bewunderst, die du selbst erfunden hast, um
dich daran zu erfreuen oder über sie zu lachen. Ja und selbst all die
Konflikte, die Spannung erzeugen und absolut notwendig sind, um
nicht eingelullt vor dich hin zu sabbern, bis der Tod dich von so
einem langweiligen Leben erlöst.
Gott ist in allem drin, und er genießt dieses Spiel, selbst wenn du
(noch) nicht weißt, worüber ich rede. Denn es ist seine Erfindung
und es wird deine sein, wenn dir bewusst wird, das du er bist, nie
etwas anderes warst, nie etwas anderes sein kannst. Und zwar
hier, jetzt, in dem was gerade ist.
Du brauchst kein Erleuchtungserlebnis, um das klar zu sehen. Es
geht nur ums Erinnern, weil du es ja tatsächlich bist, nicht erst
werden musst. Und dann genießt du das Leben. Nicht spektakulär,
eher verborgen, leise, sanft, zurückgezogen, ohne spirituelles
Theater. Das menschliche aber, nicht das göttliche Leben
Ende
Ich liebe diesen Text, denn er beschreibt das wahre Leben, so wie es oft erfahren wird.
Liebe Grüsse,
Das Licht