Bibel = Lüge?

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    • Bibel = Lüge?

      Hi@all,

      da in den GmG die Botschaft vermittelt wird, das es keine Sünde gibt, frage ich mich dann wieso das dann alles in der Bibel steht, mit Jesus und der Sündenvergebung und seinem Tod für die Vergebung der Sünden, und das Gott alle getötet haben soll ausser Noah und seine Freunde.

      Wie passt das alles zusammen?

      mfg
    • RE: Bibel = Lüge?

      Lieber Maddy,

      gute Frage, die du da stellst :) Lies Dir doch vielleicht noch mal Kapitel 6 des ersten Bandes durch, da wird auf das Leiden genauer eingegangen.

      Um freie Wesen zu werden, müssen wir auch die Freiheit haben, uns falsch zu entscheiden. Wenn wir uns falsch entscheiden, leiden wir im praktischen Leben an den Ergebnissen, die diese falsche, nicht unserem wahren Wesen dienliche Entscheidung zeitigt, aber wir lernen auch daraus.

      Auf höherer Ebene gibt es keine Sünde, denn da ist alles Eins. Wir haben uns durch den sogenannten "Sündenfall" , die "Absonderung", ja überhaupt erst aus der Einheit herauskatapultiert und sind in irdische Verhältnisse geraten, die unser Erkenntnisvermögen oftmals übersteigen. Die Kräfte, die der menschlichen Freiheit entgegenwirken, sind mächtig, und als sie drohten, übermächtig zu werden, hat der oder das, was wir Gott nennen, uns Hilfe geschickt. Seinen Sohn, der das, was aus dem Ruder gelaufen war, erst einmal auf seine Kappe genommen hat, indem er sich mit der Erde und den darauf herumirrenden Menschen verband. Das sollten wir nun aber nicht als sanftes Ruhekissen missbrauchen, denn inzwischen sind 2000 Jahre vergangen, in denen wir die Möglichkeit hatten, selbständiger und selbstverantwortlicher zu werden.

      Was die Sintflut anbelangt, so ist die Geschichte von Noah nicht wörtlich, sondern sinnbildlich zu nehmen. Es gab im Laufe der Erdgeschichte immer wieder gravierende Veränderungen, Kontinente gingen unter, verschoben sich, neue tauchten aus dem Meer auf. Das hatte natürlich auch gravierende Folgen für uns Menschen, für die Noah und die Geretteten stellvertretend genannt werden. Die Menschen früherer Zeiten verfügten zwar über weniger Intellekt als wir, dafür aber konnten sie auf die Naturkräfte ganz unmittelbar auf magische Weise einwirken und auch Naturkatastrophen wie etwa eine Sintflut hervorrufen. - Na ja, das tun wir ja immer noch, wenn auch nicht auf magische Weise...

      Es ist also kein Gott, der da irgendwo in den Höhen thront und Gericht hält, nein, es sind die Folgen unserer eigenen Umtriebe, die uns "strafen".

      Dass ER - wenn wir Ihn jetzt mal als höheres Bewusstsein, das wir hier auf Erden noch nicht erreicht haben, betrachten - uns trotzdem Seinen Sohn geschickt hat, finde ich echt anständig. Und dieser Menschensohn hat ja wirklich schon so viel Gutes in Gang gesetzt, dass wir ihm die Arbeit durch unsere Trägheit nicht noch weiter erschweren sollten. Genausowenig, wie wir seinen Vater für alles, was uns nicht auf Anhieb gefällt, anklagen sollten.

      Das mag sich jetzt größtenteils ziemlich unlogisch anhören, aber wenn Du die verschiedenen Ebenen, auf denen sich alles abspielt - und zwar keineswegs immer unserer Erdenlogik folgend - berücksichtigst, kann allmählich in Dir, in Deinem Herzen, ein Bild entstehen, das die ganze Sache etwas klarer werden lässt.

      Bleib dran, aber zwinge nichts,
      Ingrid

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von zanonisis ()

    • In GmG steht ja schon viel darüber, wie die Bibel überhaupt zusammengestellt wurde. Es gab eine Art Redaktion, die darüber entschied, welche Texte hinein durften und welche nicht.
      Einige Texte im Aletn Testament wurden z.B. mit politischen Absichten verfasst, bzw. stark abgeändert, um das Volk in gewisse Bahnen zu lenken und gegen gegnerische Herrscher vorzugehen. Man muss immer schauen, wer hinter solchen Texten steht, welche Ansichten und Wertevorstellungen derjenige miteinfließen ließ und zu welchem Zweck etwas geschrieben wurde.

      Zur Sündenvergebung:
      Nach Willigis Jäger stammt die Vorstellung der Sünde noch von einem archaischen Ritus ab. Denn die Autoren des Neuen Testaments nahmen Rückbezüge auf das Alte Testament, was man heute nachweisen kann.
      Bei diesem Ritus wurde die Schuld einer ganzen Gemeinde auf einen Sündenbock übertragen, der für die Vergehen der Menschen sterben musste. Ein zweiter Bock wurde in die Wüste gejagt, um die dort hausenden Geister zu besänftigen.
      Jesus dagegen hat seinen Tod nie als Erlösungstod verstanden. Das Neue Testament wurde erst Jahre nach seinem Tod nach mündlichen Überlieferungen verfasst. Und die Schreiber ließen natürlich ihre eigenen Interpretationen mit einfließen.

      Die kirchliche Institution aber hält immer noch an den alten starren Interpretaionen fest und verbreitet diese weiter, ohne dass sie hinterfragt werden. Das führt gerade in der heutigen Zeit, in der ein Sühnetod nicht mehr wirklich nachvollziehbar erscheint, für große Verwirrung.

      Fakt ist, die Bibel ist ein von Menschen zusammengebasteltes Konstrukt aus verschiedensten Stückwerken, wurde zig mal umgeschrieben, enthält vollkommen unterschiedliche Wertevorstellungen und kann von jedem völlig unterschiedlich interpretiert werden. Der ursprüngliche Gedanke, der hinter der Bibel als einer "heiligen" Schrift steht, kann an manchen Stellen noch ansatzweise erkannt werden. Sie aber als Lebensanleitung zu verwenden und sich strikt an die krichlichen Interpretationen zu klammern, halte ich jedoch für sehr bedenklich.
      ( Und das sagen sogar kath. Relgionslehrer ;) )
    • Hallo,
      nur ein paar kurze Worte, da ich die Bibel auf einer modernen Interpretationsebene gut kenne: Verachtet sie nicht! In ihr ist auch viel verborgene Wahrheit, wie auch in den Schriften des Hinduismus und auch im Koran.
      Das Problem sind die Leute, die diese Texte für ihre eigenen Interessen missbrauchen, weil sie ihre Größe nicht verstehen können. Koran, Pentateuch, Bibel: Überall ist die Liebe ein Zentrum. Nur sehen das viele einfach nicht.
      Danke für eure Gedanken,
      Arcus

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Arcus ()

    • Alles, alles was wir aus zweiter Hand erhalten - sei es Putenschnitzel oder Philosophie - wurde durch die Hände, durch die es gegangen ist, verändert. Und ob ich nun unreflektiert für bare Münze halte, was in der Bildzeitung steht oder in der Bibel - der innere Prozess bleibt der gleiche, auch wenn der Anspruch ein anderer sein mag. So könnte ja auch jemand die Frage stellen, warum die GmG "wahrer" sein sollten als die Werke, auf die sich die großen Religionen stützen.

      Interessant wäre, aus welcher intimen Quelle die Information stammt, dass Jesus seinen Tod nie als Erlösungstat verstanden habe. Spricht diese Quelle von Jesus oder von Christus?

      Und wer sagt, dass Glaube und Kirche (als institutionalisierter Glaube) identisch sind?

      Woraus entstanden denn archaische Riten? Aus albernen Vorstellungen primitiver Wilder? Oder aus dem Wissen von Menschen, die unmittelbareren Zugang zum Ursprung aller Dinge hatten als wir Modernen?

      Fragende Grüße,
      Ingrid
    • Liebe Ingrid,
      Danke zuerst für dein Interesse und deine Fragen! Auch ich glaube, dass alles, was wir nicht direkt und persönlich von Gott erfahren, gefiltert ist. Da aber diese direkte Erfahrung den Meistern und Meisterinnen vorbehalten zu sein scheint, müssen wir „Normalos“ uns halt an diese Sekundärquellen halten. Das gilt für die Bücher von NDW ebenso wie zum Beispiel für die Bibel. Diese ist besonders grob gefiltert, da sie von Männern mit Macho – Hintergrund und festen Intentionen geschrieben wurde. Beim Neuen Testament kommt ich hinzu, dass Jesus aramäisch sprach und die Evangelien von Männern in Griechisch aufgeschrieben wurden – ebenfalls mit festen Intentionen. Und das Ganze wurde dann noch mal von Männern (Theologieprofessoren) ins Deutsche übersetzt, nur 2 Frauen hatten beratendes Stimmrecht. Mein Altgriechisch ist ziemlich gut, und ich hätte da durchaus ab und an anders übersetzt. Letztlich kommt es für mich darauf an, was meine Quelle mit mir macht und bei mir ändert. Die „Sühnetod – Theologie“ ist typisches Männergeschwätz und geht m.W. auf Paulus zurück. Inzwischen gibt es in den Kirchen viele Leute, die das nicht mehr akzeptieren können und sagen: „Für meine Erlösung bin ich selbst verantwortlich“. Ich erwähne kurz drei Bibelstellen, die mich persönlich ständig beeinflussen: König Salomo hat bei Gott einen Wunsch frei (typische Männerphantasie). Er wünscht sich aber nicht Macht, Geld und Sex, sondern ein „horchendes Herz“. Das Herz ist für die Menschen dieser Zeit aber nicht der Sitz des Gefühls, sondern des Verstandes. Die Gefühle sitzen eher in der Leber und Milz. Salomo wünscht sich also einen klaren, wachen Verstand, um seiner Aufgabe als König gerecht zu werden. Und so wünsche auch ich mir immer wieder bei meiner Arbeit mit den mir anvertrauten Menschen einen ebensolchen, gepaart mit liebevoller Zuwendung, weil es sonst zu Kälte werden kann. Kain erhält kurz vor dem Mord an seinem Bruder von Gott eine Warnung: „Ein Dämon steht vor deiner Tür“. Ich habe diese Stelle oft meditiert und glaube inzwischen, dass es einen „Teufel“ als Person nicht gibt – dass ich aber die Möglichkeit habe, das Dämonische, das in meiner Seele steckt, freizulassen – oder aber die Tür verschlossen zu halten. Ich bin verantwortlich. Eine „blutflüssige Frau“ berührt das Gewand Jesu von hinten an einem Zipfel, und er spürt, dass eine Kraft von ihm abgezogen wird. Die Frau ist geheilt, und Jesus wendet sich ihr zu. Viele Menschen glauben, dass es so eine Geistseelen – Energie nicht gibt, ich aber schon. Dazu abschließend ein Erlebnis: Vor vielen Jahren war ich zu einem Zen – Seminar bei Beate Brandt (in einem Kloster). Beate nahm uns ganz schön ran, 3 mal 90 Minuten Zensitz, Stille, Ruhe mit wenigen Ausnahmen. Während einer Sitzung begann eine Teilnehmerin in der Reihe gegenüber, ziemlich weit weg von mir, leise zu schluchzen. So was passiert, wenn man lange still ist. Im Geist ließ ich zärtliche Gedanken zu ihr fließen, ging spirituell zu ihr und nahm sie (geistig) in den Arm.
      20 Minuten später war die Sitzung vorbei, wir durften aufstehen und reden, und sie kam direkt auf mich zu, sah mir in die Augen und sagte:“ Nimm mich bitte fest in den Arm“. Zufall? Gewiss nicht. Abschließend, um nicht zu langweilen: Glaube ist gewiss auch außerhalb von Institutionen möglich. Da ich in der Kirche aber viele Orte und Menschen hoher Spiritualität finde und kenne, bleibe ich ihr trotz ihrer Fehler verbunden. Archaische Riten habe ihren Wert! Die finden sich übrigens auch eindrucksvoll in der Liturgie, aber das würde zu weit führen. Danke noch mal für die Begegnung mit dir! Bernhard
    • Lieber Bernhard,

      hab Dank für Deine einleuchtende Antwort. Du hast ja auch darauf angesprochen, dass es viele Menschen gibt, die die Verantwortung für ihre Erlösung . wobei es schön wäre, wenn wir noch klären könnten, was denn unter Erlösung eigentlich zu verstehen ist - lieber selbst übernehmen wollen, als sie an "höhere Mächte" zu delegieren. Nach meinem Verständnis ist diese vielerorts ja auch als geradezu ketzerisch verpönte Selbsterlösung erst in jüngerer Zeit möglich, da die Menschen früher noch nicht so individuell veranlagt waren, wie wir das heute sind. Die Menschheit ist ins Erwachsenenalter eingetreten, und jeder Einzelne ist für sich selbst verantwortlich.

      Das war, unter dem Entwicklungsaspekt betrachtet, vor 2000 Jahren wohl anders, und von daher fällt es auch mir ungemein schwer, nun in Bausch und Bogen alles, was in alten Glaubensdokumenten steht, 1 : 1 auf unsere neuzeitlichen Verhältnisse anzuwenden oder generell abzulehnen. Auch hier ist natürlich Differenzierung gefragt. Nun stellt sich mir allerdings die Frage, ob denn nicht die vielzitierte "Erlösungstat" eben genau dies ermöglicht haben könnte: dass dadurch jeder von uns überhaupt erst in die Lage versetzt wurde, sein Schicksal - oder nenn es sein Karma - selbst in die Hand zu nehmen, wenigstens ansatzweise. Die Menschen früherer Zeiten waren doch sehr viel stärker den gesellschaftlichen Zusammenhängen verhaftet, als wir es im allgemeinen sind. Das Gefühl von Einsamkeit, das heute ja so viele Menschen schmerzlich erleben, dürfte damals wohl nur vereinzelt aufgetreten sein, weil man sich stets eher als Mitglied eines Stammes, eines Dorfes, einer Glaubensgemeinschaft empfand und erst in zweiter Linie als Individuum.

      Das jetzt nur mal als Erstes, denn Deine Antwort enthält ja noch viele weitere interessante Überlegungen.

      Herzlichen Gruß,
      Ingrid
    • Liebe Ingrid,
      bin schon ziemlich müde, deshalb recht kurz – mein Gefühl sagt mir aber, dass ich das „kleine“ Thema jetzt direkt ansprechen sollte – wir haben noch viele Ideen offen, ich freue mich auf und über unsere Gespräche: ERLÖSUNG. Kosmisch gesehen, gibt Neil da ja eine wunderschöne Antwort drauf. Das bedeutet für mich – und das glaubte ich schon lange, bevor Neils Bücher mir „per Zufall“ von einer fast unbekannten Person vor drei Monaten ausgeliehen wurden, dass wir in der ANDEREN DIMENSION ERLÖSTE SIND. Aber mikrokosmisch, was bedeutet das für mich im Hier und Jetzt? In den Gegebenheiten meines Lebens? Da sehe ich inzwischen Strukturen, und ich habe keine Angst, das in diesem Forum zu veröffentlichen. Zwei Gedanken für heute: Ich wurde sehr religiös-konservativ und körperfeindlich erzogen – heute leite ich Seminare, in denen es um Körperarbeit und Meditationsformen geht. Ein Zufall? Meine Eltern hatten einige Kernprobleme, die sie mit ins Grab nahmen, die sie auf mich schon in jungen Jahren übertragen haben. Ich fürchte, dass ich zumindest eines davon in meiner Lebenszeit nicht mehr für mich „erledigen“ können werde. Ich kämpfe damit, werde aber wahrscheinlich verlieren. Ein Zufall ? Erlösung beginnt für mich in vielen kleinen Situationen des „Loslassens“ im Alltag. Und sie schreibt sich fort. Schlaf gut, achte genüsslich auf deine Traumebene, ich werde es jedenfalls bald tun. Bernhard
    • Lieber Bernhard,

      sind die Probleme, die Du von Deinen Eltern mitbekommen hast, denn so unüberwindlich, dass es wirklich ausgeschlossen ist, dass Du sie noch in dieser Inkarnation lösen kannst?

      Dass jemand, der wie Du körperfeindlich und streng religiös erzogen wurde, sich nun als Erwachsener sogar beruflich mit der Überwindung solcher unerwünschter Prägungen beschäftigt und auch anderen dabei behilflich ist zeigt doch, dass du weisst, worauf es ankommt, und dass Du nicht nur "weißt", sondern auch "tust".

      Herzlichen Gruß,
      Ingrid
    • Liebe Ingrid,
      du hast natürlich Recht - wer weiß schon, was noch kommt. Ich denke halt nur, dass es zwar SCHADE ist, wenn ich das nicht gelöst bekommen, aber halt nicht SCHLIMM.
      Liebe Grüße von Bernhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Arcus ()

    • Lieber Bernhard,

      schade ist ja dann nicht so schlimm wie schlimm. Probleme, deren Ursache in der Kindheit zu suchen ist, lassen sich vielleicht erst nach Überschreiten der Lebensmitte quasi spiegelbildlich im vorgerückteren Alter lösen - keine Ahnung, ob das stimmt; es tauchte nur gerade eben als Bild auf.

      Zeigt Dein Benutzerbild einen Bogen? Es wirkt jedenfalls schön leicht und frisch. Aber Du hast doch wohl nicht vor, meinen bzw. Goethes "Stein des Guten Glücks" vom Sockel zu schießen, oder? :-)))))) Hier in meinem Arbeitsräumchen ist es heute so brütend heiß, dass mein Blick etwas verschwommen ist und die Gedanken sich kräuseln ....

      Dir, mir und allen, die evtl. noch ´reinschauen, wünscht, dass die Nacht ein wenig Abkühlung bringt,
      Ingrid

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von zanonisis ()

    • Das Lösen von "Altlasten" ist auch eines meiner Themen und ich habe in den letzten Wochen erfahren, dass sich einiges Löst, wenn ich in mich hineinfühle, versuche die Gefühle in Verbindung mit den "Altlasten" versuche zu fühlen. Da kann es schon einmal passieren, dass auf einma Traurigkeit aufkommt, Tränen fliessen und danach spüre ich wie sich etwas gelöst hat. Ich will damit sagen, dass wir das Lösen oder auch Loslassen unterstützen, wenn wir bewusst in uns hineinfühlen, uns Ruhe und Zeit geben die Gefühle zu fühlen und sie einfach zu durchleben, ohne Bewertung und ohne dem Versuch auf Ursachenforschung zu gehen. Gedanken loslassen und die Gefühle fühlen, auch die Blockade fühlen, die uns das Gefühl gibt nicht an die Gefühle von Früher heranzukommen, auch diese Blockade ist fühlbar, diesem Gefühl können wir sagen, dass es sich lockern kann, sich entspannend, denn es ist Heute/JETZT in Sicherheit, ihm kann Nichts passieren. Dabei immer weiter fühlen, fühlen was sich da im Inneren bewegt, immer tiefer fühlen und Alles was da kommt zulassen, es dürfen Tränen fliessen, es darf dabei wütend auf ein Kissen eingeschlagen werden, es darf sich auch leer anfühlen - es ist wie es ist, fühlt weiter.

      Das ist nach eigener Erfahrung spannend und irgendwann auch eine Erlösung =)
      "Die Erkenntnis lehrt mich, dass ich nichts bin. Die Liebe lehrt mich, dass ich alles bin. Dazwischen fließt mein Leben."

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von SvenSoul ()

    • Liebe Ingrid,

      auch lieber Sven. (Sven, dir werde ich schreiben, wenn die Administratoren mich so freigeschaltet haben, dass ich mehrere Antworten auf einmal geben darf – klappt zur Zeit noch nicht). Also: Liebe Ingrid, Ich bin ein wenig erschüttert. Natürlich ist mein Bild ein Bogen – „Arcus“ - (genauer genommen der Lieblingsbogen meiner Lehrerin), aber deine spaßige Frage, ob ich auf dein Bild schießen würde? Goethe hat das Monument für seine Freundin „von Stein“ aufgestellt, und nannte es als Kenner des Griechischen: „Agathä Tychä“ – du weißt gewiss, dass man das auf zwei Arten übersetzen kann: 1. durch Zufall. 2. In Gottes Namen. Aber, als ich drüber recherchierte, kam ein Text dazwischen, der sagte, er habe Freifrau von Stein seine „Seelenfreundin“ genannt. Und nun schwimme ich emotional in hoher Dünung: Vor genau einer Woche habe ich so eine ehemalige Schülerin von mir in einer Mail angeredet, die eins meiner Seminare besuchen will. Eigentlich dachte ich, das Wort sei eine Neuschöpfung von mir ??? Wo sind wir eigentlich? Bernhard
    • Lieber Bernhard,

      auf Deine Frage "Wo sind wir eigentlich" lässt sich möglicherweise beim Betrachten des Steins des Guten Glücks eine Antwort finden: der Sicherheit und Beständigkeit gewährende Quader, "festgemauert in der Erden", darauf die Beweglichkeit und eine gewisse Luftigkeit und Instabilität vermittelnde Kugel - und wir dazwischen, immer - hoffentlich - bemüht, das Gleichgewicht zwischen den beiden Extremen zu erlangen und zu wahren.

      Deine Erklärung der beiden Übersetzungen für Agathae Tychae war mir neu. Ich hatte den Ausdruck bislang lediglich mit "Schicksal" gleichgesetzt. Und ein solches kann ja auch durchaus walten, wenn Du, nachdem Du jemanden als Seelenfreundin bezeichnet hast, kurze Zeit später feststelltst, dass Du da prominente Vorläufer hattest. Das schmälert Deine Schöpfung ja nun keineswegs. Für Dich war es neu, Du bist selbst auf diesen Ausdruck gekommen und warst somit schöpferisch. So what´s the problem? :-))

      Gut´s Nächtle,
      Ingrid

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von zanonisis ()

    • Liebe Ingrid,
      stimmt, du hast Recht.
      Ich entdecke nur im Bereich der "Zufälle" (die es ja nicht gibt) im Moment nur recht viele für mich interessante Kongruenzenm.
      Jetzt lese ich erst mal: "Zu Hause in Gott" - mal sehen, welche Erkenntnisse darin schlummern.
      Liebe Grüße,
      Bernhard
    • Lieber Bernhard,

      das Wort "Zufall" ist doch an sich schon recht aussagekräftig. Mensch fällt etwas zu, und günstigstenfalls beschäftigt sich Mensch dann auch mit dem, was ihm zugefallen ist bzw. ihm zugespielt wurde. Das ist ja auch mit den größeren oder kleineren Problemen des Alltags so; man gerät so lange immer wieder in ähnlich missliche Lagen, bis man das nicht mehr auf einen blinden Zufall schiebt, sondern es mal so betrachtet, als habe man sich mit voller Absicht an eben diesen Punkt begeben, um Klarheit über bestimmte Denk- und Verhaltensmuster zu gewinnen.

      Das ist interessant, dass Du in diesem Bereich bei Dir gerade viele Kongruenzen feststelltst. Kannst Du ausmachen, ob Du ganz einfach nur aufmerksamer geworden bist bzw. anders fokussierst, oder ob tatsächlich Dinge anders laufen als zuvor?

      Herzlich,
      Ingrid
    • Liebe Ingrid,
      schon lange, seit ca. 5 Jahren, laborierte ich an dem Gedanken, dass es keine Zufälle gibt, oder dass es im Leben zumindest Gelenkstellen gibt, die uns vor Entscheidungen stellen – aber das war mir nicht ganz so wichtig. Theologisch habe ich in den letzten Jahren viel mehr über die Idee eines anderen Verständnisses von Himmel, Hölle, Fegefeuer etc. gearbeitet, und das ist immer noch ein Kernthema von mir (da mache ich ev. irgendwann mal ein eigenes Unter - Forum auf). In der Katholischen Theologie gibt es da höchstinteressante neuere Ideen – siehe auch das Nachwort zu „Zuhause in Gott“ über Johann-Paul II. Nach der Lektüre von Band 1-3 von NDW , Mitte diesen Jahres, habe ich dann öfters reflektiert und meditiert, ob, wann und wo mir solche „Zufälle“ zugefallen sind. Das Ganze glühte regelrecht in mir auf. Eine Kernerinnerung: Im letzten Januar war ich mit einer Gruppe meiner Schule zum Thema „Westliche und östliche Wege der Meditation“ mal wieder im Kloster, diesmal hatten sich nur 12 von 120 möglichen Kandidaten auf mein Thema als „Erstwunsch“ angemeldet (man konnte bis zu 3 von 6 Themen auswählen, und wenn man sich zu dritt zusammentat, wurde der Erst- oder Zweitwunsch auf jeden Fall erfüllt). Am 2. Tag von den vier Tagen baten 3 junge Leute mich abends um ein Gespräch: Sie hätten sich kollektiv vertan, hätten „aus Versehen“ mein Thema als Zweitwunsch angekreuzt, eigentlich hätten sie ganz wo anders hingewollt (so ein Lalathema, wo alle die hinwollten, die eigentlich nur feiern und abhängen wollten). Und jetzt seine sie so glücklich, bei mir „gelandet“ zu sein. Auf meine Frage, warum denn, meinten die drei kollektiv: „Als sie diese Langbögen auf den Tisch legten und erklärten, was wir damit vorhätten, ging uns dreien ein Wunsch in Erfüllung: Das haben wir immer schon mal gemeinsam machen wollen … Und dann diese Entspannungsübungen – das hätten wir uns nie so vorgestellt.“ Manchmal sind Leute also offensichtlich „per Zufall“ kollektiv so „doof“, dass sie einfach ein Kreuzchen an der „falschen“ Stelle machen – und das zu Dritt! – Um dann doch das „Passende“ zu bekommen. Seit ich das Thema „Zufälle“ ernster nehme, nehme ich sie ernster wahr, stelle aber auch ein paar echte „sprachlich Kongruenzen“ fest, grade über diese Sachen mit dem Altgriechischen – da habe ich noch Stoff für manche Stunde. In 6 Wochen mache ich ein Seminar für ehemalige Schülerinnen und Schüler meiner Schule, im o.a. Sinne – wer kommt? Wer sagt kurzfristig ab? Wer springt kurzfristig auf? Das ist für mich jetzt alles kein „Zufall“ mehr und steht deutlich im meiner Wahrnehmung weit, weit oben. Ab ins Bett, zumindest in spätestens einer Stunde (damit meine ich natürlich mich!!!) Liebe – ja liebevolle Grüße, Bernhard
    • Lieber Bernhard,

      genau diese Unwägbarkeiten, die in der rückschauenden Betrachtung von Ereignissen eben so "zufällig" erscheinen, sind doch das Salz in der Suppe :-)) und zeigen uns, dass wir mit der Ratio allein (die ich allerdings nicht herabwürdigen will; schließlich brauchen wir ja zur Bewältigung unseres Alltagslebens eine ganze Menge davon) zwar Satelliten ins All schicken, Mikroskope bauen, die winzige Zellen sichtbar machen und von Hintertupfingen nach New York reisen können. Dass wir aber gerade durch die Zufälle auf etwas hingewiesen werden können oder sollen, was sich unserer rationalen Lebensplanung noch entzieht.

      Du hast das ja bei den 3 jungen Leuten in Deiner Schule ganz deutlich erlebt. Weißt du, ob die 3 dann auch später noch außerhalb des Unterrichts Kontakt zueinander hatten? Wie haben sie sich während ihrer Zusammenarbeit verstanden?

      Meine Beschäftigung mit der Geomantie z.B. beruht auch auf einem "Zufall". Vor 12 Jahren hatte ich mich zu einer Tagung mit Vortragsthemen, die mich sehr interessierten. angemeldet. Drei Tage bevor es losging bekam ich eine furchtbare Erkältung und überlegte schon, wie ich mich am besten aus einem dieser gespannt erwarteten Vorträge möglichst unauffällig entfernen könnte, falls die triefende Nase und der benommene Kopf mir einen Strich durch die Rechnung machen würden. Auf der Hinreise las ich mir das Programm noch einmal genauer durch und entdeckte etwas, was mir vorher völlig entgangen war. Da bot nämlich eine Architektin eine "Stadtbegehung unter geomantischen Gesichtspunkten" an. Von Geomantie hatte ich bis dahin noch nie etwas gehört, aber allein der Gedanke an frische Luft trieb mich dann in diese Gruppe, weil mir bei dem vorhergehenden Vortrag im geschlossenen Raum schon beinahe der letzte Rest von Konzentrationsvermögen flöten gegangen wäre. Tja - und da trabten wir dann durch die Stadt, und von Minute zu Minute wurde mir klarer, dass ich da durch besagten Zufall etwas gefunden hatte, wonach ich mein Leben lang, ohne es benennen zu können, gesucht hatte :)

      Herzliche Grüße,
      Ingrid

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von zanonisis ()

    • Liebe Ingrid,
      vor ein paar Jahren habe ich mal ein kleines Buch über Meditative Wege mit Jugendlichen geschrieben - darin kommt auch etwas vor, das mit "Geomantie" zu tun hat - obwohl ich das Wort bis zu deiner letzten Nachricht nicht kannte.
      Ich würde dir das Buch gerne schenken - unser Gespräch war ja auch ein Geschenk für mich - und zusenden - ich hab noch 10 davon im Keller liegen, und auf dem Buchmarkt ist es inzwischen vergriffen.
      Sende mir doch bitte eine Postanschrift zu, an die ich es schicken kann.
      Liebe Grüße,
      Bernhard
    • Lieber Bernhard,

      Du hast also in Deinem Buch etwas beschrieben, das Du erst jetzt dem Überbegriff "Geomantie" zuordnen kannst? Oder habe ich Dich da falsch verstanden? Das wäre ja wirklich spannend, zumal es bei mir ja auch ohne eigene schriftstellerische Tätigkeit dann wohl ähnlich war! Danke für Dein Angebot; meine Adresse schicke ich Dir gelegentlich als PM ´rüber. Erzähl`doch vorab schon mal hier ein wenig mehr über das Büchlein.

      Herzlicher Gruß,
      Ingrid

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