Wir brauchen einen pluralistischen Humanismus
"Was tun, wenn soziale Kälte und nationaler Egoismus überall auf der Welt zur Staatsräson werden?" — eine Frage, die vor nicht allzu langer Zeit im Spiegel aufgeworfen wurde.
Der Autor gab seinem Artikel den Titel: »Demokratie in der Krise – Es braucht eine Revolution der Humanisten«.
"Wir brauchen eine humanistische Revolution" — diesen Gedanken konnten wir auch bereits Ende 2015 in der ZEIT lesen. Ein Autor in der TAZ schrieb im gleichen Jahr: "Der Humanismus ist wieder aktuell."
JA, dieser Gedanke spricht an, hat eine Stimmigkeit in sich.
Nur, wenn er mehr sein soll – als wieder nur eine von vielen Mutmach-Ideen — ist es wichtig, ist es wesentlich, sich eines vor Augen zu führen:
Der Begriff HUMANISMUS, so wie er von den meisten Bürgern, von unzähligen ganz normalen Menschen überall gebraucht wird — und "Humanismus", wie ihn viele der sogenannten "Vertreter des Humanismus" verwenden ist «zweierlei».
Viele, die für sich den Anspruch erheben, für den Humanismus zu sprechen, tun dies mit der einen oder anderen weltanschaulichen Ausrichtung. Einer Ausrichtung, die andere wiederum ausschließt.
Nicht wenige sagen, der Humanismus sei "gänzlich rational", wollen ihn gegen "alles Religiöse" abgrenzen .. definieren ihn atheistisch … andere wiederum agnostisch ——
Dies ist vergleichbar mit dem Begriff «liberal». Die meisten Menschen benutzen ihn vom Herzen her. Im Sinne von freiheitlich, freidenkend und –empfindend – anstatt engstirnig, eng. Zum Beispiel: "Wer etwas gegen Nacktbaden hat, soll sich eine Badehose anziehen, halt an einer anderen Stelle baden — und hier baden die anderen eben nackt. Wo ist das Problem?"
Gleichzeitig entstanden parteipolitische Vorstellungen von "liberal", neoliberalistische Ideen — bei denen von dem freiheitlichen Geist des Begriffes kaum noch etwas übrig blieb.
Und wenn wir uns in der Geschichte bis heute umschauen?
Der deutsche Begriff Humanismus wurde erstmals von Friedrich Niethammer verwendet, er war Philosoph und evangelischer Theologe.
Wir finden christliche und religiöse Humanisten, darunter der Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer oder der fortschrittlich-muslimische Religionspädagoge Mouhanad Khorchide.
Wir finden den existentialistischen Humanismus Jean-Paul Sartres .. wir finden marxistische Humanisten …
Wir finden den Humanismus-Entwurf des japanischen Denkers Daisaku Ikeda .. die Humanistische Bewegung, die aus der Gegenkultur der 60er Jahre in Argentinien entstand .. ..
wir finden den Humanismus des freiheitlichen Sozialisten Erich Fromm, den visionären Humanismus des STAR TREK Begründers Gene Roddenberry .. ..
Wir finden auch freispirituelle Humanisten, die über die Begrenzungen kirchlicher Lehren hinaus dachten, wie den Renaissance-Philosophen Giovanni Pico della Mirandola. Auch Immanuel Kant, in den Augen vieler der geistige Vater der Aufklärung, kann als freispiritueller Humanist angesehen werden. (Das hier Aufgeführte erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)
Der Humanismus selbst – so wie wir ihn in unserer Menschheitsgeschichte finden — ist eine pluralistische Geistesanschauung. Er ist «divers» — vielfältig, vielgestaltig.
Er trägt die Diversität in sich, die geistige Vielfalt.
Wenn wir also heute eine "Revolution der Humanisten" brauchen — dann von neuen Humanisten, Menschen, die Humanismus «divers /vielgestaltig» verstehen, unabhängig von ihrer persönlichen Weltsicht /Weltanschauung.
Menschen, die «Humanismus» so verstehen – wie auch den Begriff «liberal» im alten Sinne (siehe oben!) —
als eine geistige Lebens-Sicht, in der es einzig darum geht, «das Humane» in uns allen zur Entfaltung zu bringen, das was wir "menschlich" nennen, das Konstruktive und Mitfühlende in uns. Und alles, was in uns zu einem schöpferischen, freudevollen Leben angelegt ist.
Wenn wir heute Humanisten brauchen – und eine Revolution der Humanisten — dann kann das nur eine REVOLUTION DER MENSCHLICHKEIT bedeuten, von den unterschiedlichsten Menschen mit den vielfältigsten Lebensanschauungen, die eines vereint: Die Sehnsucht nach einer Welt und einem Zusammenleben, die wir aus unserem Herzen heraus gestalten, mit unserer Herzensintelligenz ——
statt wie gegenwärtig noch aus unzähligen "ego"zentrischen Antrieben.
— Kurs Zukunft / Kulturarbeit —
*** *** ***
Dieses Thread hab ich dir gewidmet, liebe Irina
du hattest ja gerade geschrieben:
In letzter Zeit stoße ich auch zunehmend auf den Begriff des Humanismus, bezeichne mich manchmal als freispirituellen Humanisten.. ...
so dass ich das Thema mal herein bringe,
hab`n schönen Abend
"Was tun, wenn soziale Kälte und nationaler Egoismus überall auf der Welt zur Staatsräson werden?" — eine Frage, die vor nicht allzu langer Zeit im Spiegel aufgeworfen wurde.
Der Autor gab seinem Artikel den Titel: »Demokratie in der Krise – Es braucht eine Revolution der Humanisten«.
"Wir brauchen eine humanistische Revolution" — diesen Gedanken konnten wir auch bereits Ende 2015 in der ZEIT lesen. Ein Autor in der TAZ schrieb im gleichen Jahr: "Der Humanismus ist wieder aktuell."
JA, dieser Gedanke spricht an, hat eine Stimmigkeit in sich.
Nur, wenn er mehr sein soll – als wieder nur eine von vielen Mutmach-Ideen — ist es wichtig, ist es wesentlich, sich eines vor Augen zu führen:
Der Begriff HUMANISMUS, so wie er von den meisten Bürgern, von unzähligen ganz normalen Menschen überall gebraucht wird — und "Humanismus", wie ihn viele der sogenannten "Vertreter des Humanismus" verwenden ist «zweierlei».
Viele, die für sich den Anspruch erheben, für den Humanismus zu sprechen, tun dies mit der einen oder anderen weltanschaulichen Ausrichtung. Einer Ausrichtung, die andere wiederum ausschließt.
Nicht wenige sagen, der Humanismus sei "gänzlich rational", wollen ihn gegen "alles Religiöse" abgrenzen .. definieren ihn atheistisch … andere wiederum agnostisch ——
Dies ist vergleichbar mit dem Begriff «liberal». Die meisten Menschen benutzen ihn vom Herzen her. Im Sinne von freiheitlich, freidenkend und –empfindend – anstatt engstirnig, eng. Zum Beispiel: "Wer etwas gegen Nacktbaden hat, soll sich eine Badehose anziehen, halt an einer anderen Stelle baden — und hier baden die anderen eben nackt. Wo ist das Problem?"
Gleichzeitig entstanden parteipolitische Vorstellungen von "liberal", neoliberalistische Ideen — bei denen von dem freiheitlichen Geist des Begriffes kaum noch etwas übrig blieb.
Und wenn wir uns in der Geschichte bis heute umschauen?
Der deutsche Begriff Humanismus wurde erstmals von Friedrich Niethammer verwendet, er war Philosoph und evangelischer Theologe.
Wir finden christliche und religiöse Humanisten, darunter der Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer oder der fortschrittlich-muslimische Religionspädagoge Mouhanad Khorchide.
Wir finden den existentialistischen Humanismus Jean-Paul Sartres .. wir finden marxistische Humanisten …
Wir finden den Humanismus-Entwurf des japanischen Denkers Daisaku Ikeda .. die Humanistische Bewegung, die aus der Gegenkultur der 60er Jahre in Argentinien entstand .. ..
wir finden den Humanismus des freiheitlichen Sozialisten Erich Fromm, den visionären Humanismus des STAR TREK Begründers Gene Roddenberry .. ..
Wir finden auch freispirituelle Humanisten, die über die Begrenzungen kirchlicher Lehren hinaus dachten, wie den Renaissance-Philosophen Giovanni Pico della Mirandola. Auch Immanuel Kant, in den Augen vieler der geistige Vater der Aufklärung, kann als freispiritueller Humanist angesehen werden. (Das hier Aufgeführte erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)
Der Humanismus selbst – so wie wir ihn in unserer Menschheitsgeschichte finden — ist eine pluralistische Geistesanschauung. Er ist «divers» — vielfältig, vielgestaltig.
Er trägt die Diversität in sich, die geistige Vielfalt.
Wenn wir also heute eine "Revolution der Humanisten" brauchen — dann von neuen Humanisten, Menschen, die Humanismus «divers /vielgestaltig» verstehen, unabhängig von ihrer persönlichen Weltsicht /Weltanschauung.
Menschen, die «Humanismus» so verstehen – wie auch den Begriff «liberal» im alten Sinne (siehe oben!) —
als eine geistige Lebens-Sicht, in der es einzig darum geht, «das Humane» in uns allen zur Entfaltung zu bringen, das was wir "menschlich" nennen, das Konstruktive und Mitfühlende in uns. Und alles, was in uns zu einem schöpferischen, freudevollen Leben angelegt ist.
Wenn wir heute Humanisten brauchen – und eine Revolution der Humanisten — dann kann das nur eine REVOLUTION DER MENSCHLICHKEIT bedeuten, von den unterschiedlichsten Menschen mit den vielfältigsten Lebensanschauungen, die eines vereint: Die Sehnsucht nach einer Welt und einem Zusammenleben, die wir aus unserem Herzen heraus gestalten, mit unserer Herzensintelligenz ——
statt wie gegenwärtig noch aus unzähligen "ego"zentrischen Antrieben.
— Kurs Zukunft / Kulturarbeit —
*** *** ***
Dieses Thread hab ich dir gewidmet, liebe Irina
du hattest ja gerade geschrieben:
Irina schrieb:
"Warum haben sich die Menschen derart aus ihrer menschlich humanistischen Natur entfernt, dass.. ..."
(Im Thread : Impulse für einen positiven Weltwandel)
so dass ich das Thema mal herein bringe,
hab`n schönen Abend
Gestalten wir das Forum zu einem Ort des Austauschs über die GmG, ✎ der Klärung von Fragen, die uns beschäftigen, des Teilens von Erfahrungen und Verschiedenstem, das uns inspiriert.. ... ☀