Aus Angst oder aus Liebe handeln

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    • Aus Angst oder aus Liebe handeln

      Grüezi miteinander!

      Ich habe das Buch „Gespräche mit Gott“ ganz neu angefangen und bin noch nicht weit – was die Anzahl der gelesenen Seiten betrifft ;)

      Ich bin absolut fasziniert, einerseits darüber, was ich daraus alles entnehmen kann, andererseits aber auch darüber, dass ich dem Buch begegnet bin (oder es mir), gerade jetzt, wo so vieles in meinem Leben im Umbruch zu sein scheint.

      Bis jetzt ist alles für mich absolut nachvollziehbar und erklärt so vieles! Hängen geblieben bin ich jetzt aber bei der Feststellung, dass (ich erkläre das jetzt ganz simpel) im Grunde genommen alle Handlungen ursprünglich aus Angst oder aus Liebe geschehen. Also dass da natürlich noch viele andere Emotionen und Urteile und Wahrnehmungen sind, aber ganz im Ursprung eigentlich alles aus Angst oder aus Liebe passiere. Wie absolut faszinierend!!

      Bloss, schaue ich jetzt an, was ich tue, kann ich selber nicht beurteilen, ob ich dies nun aus Angst oder aus Liebe tue. Und das zeigt sich jetzt gerade in jedem Bereich meines Lebens.

      Ein Beispiel, was mich jetzt besonders verwirrt:
      Ein sehr guter Freund von mir hat mich sehr verletzt. Dies zum wiederholten Mal. Ich habe, weil ich so sehr verletzt war, und weil ich sein Benehmen mir gegenüber als respektlos empfand, den Kontakt zu ihm abgebrochen (habe es ihm aber auch so erklärt – was, soviel ich glaube, von ihm nicht verstanden worden ist).
      Ich kann mir jetzt überhaupt nicht erklären, ob diese meine Handlung des Kontaktabbruchs aus Liebe oder aus Angst geschehen ist. Habe ich aus Liebe mir gegenüber gehandelt, weil ich mir keinen so respektlosen Umgang antun will? Oder habe ich aus Angst vor seinem Benehmen und nicht zuletzt auch aus Angst vor der Beziehung den Kontakt abgebrochen?

      Wie sollte ich das erkennen?

      Vom Verstand her meine ich, ist es richtig, den Kontakt abzubrechen, einfach schon deshalb, damit mich niemand respektlos behandelt (und mich so sehr treffen kann). Es ist wirklich vernünftiger, mich nicht mit solchen Beleidigungen herumzuschlagen!
      Vom Gefühl her fühle ich, dass er mich mag und mich aus anderen Gründen verletzt – vielleicht weil er selber Angst hat vor der Beziehung oder aus welchen Gründen auch immer.

      Ich weiss nicht, wie ich mein Handeln einordnen soll.

      Kennt Ihr das auch und wie löst Ihr diese Frage?

      Lieben Gruss
      Lavendel
    • RE: Aus Angst oder aus Liebe handeln

      Liebes Lavendel aus der Schweiz,

      dein Problem kann ich sehr gut nachvollziehen. Wenn ich dir nun sage, dass es ganz gleich ist, wie du auch handelst, wirst du mir wahrscheinlich nicht glauben. Es ist auch nicht unbedingt leicht zu verstehen.

      Aber ich versuche es dir näher zu bringen. Wie du schon richtig erkannt hast, handelt man entweder aus Angst, oder aus Liebe. So ist es halt in der Dualität. Das „Eine“ bedingt immer das „Andere“. Keine Liebe ohne Angst bzw. Hass. Kein Oben ohne Unten, kein Hinten ohne Vorn, kein Schwarz ohne Weiß, kein Groß ohne Klein usw.

      Die Angst „will“ man meiden bzw. verdrängen. Aber das ist keine Lösung. Man muss die Angst als gleichberechtigten Teil des „Gesamten“ akzeptieren und damit Leben. Sie zu verdrängen erzeugt immer Spannungen.

      Kommen wir nun zu deinem Beispiel: Du fühltest dich verletzt.
      Wenn du nun aber nach GmG die Sache betrachten würdest, wüsstest du, dass man dich gar nicht verletzen kann, wenn du es nicht selbst zuließest. Du selbst hast das Verhalten deines Freundes als verletzend „interpretiert“. Wir bestimmen doch selbst, welche Erfahrung wir gedenken zu machen.
      Ein Schlag ins Gesicht kann man zum Beispiel als Angriff gegen seine Person interpretieren, oder auch als Zeichen zur Aufrüttelung, wach zu werden und die Sache richtig zu analysieren.
      Im ersten Fall wird Hass erzeugt und eine Mauer aufgebaut. Eventuell schlägt man sogar noch zurück (Reflex). Im zweiten Fall betrachtet man es aus Sicht der Liebe. Man geht davon aus, dass der andere einem eigentlich nicht wirklich schaden will. Also wird es als Zeichen für mehr Aufmerksamkeit interpretiert. Man geht nicht selbst in Angriffstellung über, sondern bleibt gelassen und offen dem anderen gegenüber. Im ersten Fall kann es zur „Eskalation“ führen, und es kommt zu einer Rauferei. Im zweiten Fall wird die Situation durch die Passivität entspannt. Nur sehr, sehr selten wird man dann noch ein zweites Mal geschlagen. (Zumindest habe ich diese Erfahrung bisher so gemacht. Allerdings kenne ich auch die Geschichten von Frauen, die von den Männern misshandelt wurden, obwohl sie sich passiv und demütig verhalten haben. Aber das ist eine andere Geschichte.)

      Also es liegt immer bei einem selbst, wie sich die Situation weiterentwickelt. Man selbst kann den Weg der Liebe bzw. der Angst wählen. Welchen du wählst ist im Grunde völlig egal, wenn du „bewusst“ handelst. Mit bewusst meine ich in diesem Fall vorausschauend. Du hast ein Ziel vor Augen, das du erreichen möchtest. Und wie du dort hingelangst spielt eben keine Rolle. Der Focus liegt auf deinem Ziel. Und manchmal ist ein Ziel auch „nur“ über das „Negative“ zu erreichen. Wenn der Weg (im Positiven) selbst zum Ziel wird, bleibt einem allerdings keine Wahl. – ob du diesen Absatz nun verstanden hast???

      Auch hier versuche ich es nun anhand meines Erfahrungsschatzes zu erläutern. Als ich in Mexiko war, hatte ich plötzlich die Verantwortung für eine (Bau-)Firma und die Kinder (8,14 und 16 Jahre alt) des Inhabers der Firma. Mit dem 8 und 16 jährigen Jungen hatte ich weniger Probleme. Der 14 Jährige war etwas schwieriger. Er hat nie gehorcht, war „respektlos“ mir und auch den anderen gegenüber und hatte auch wenig Wertschätzung gegenüber Materiellem. Zig Mal hatte ich ihn ermahnt, gewarnt und auch angedroht, dass mir die Hand eventuell mal ausrutschen könnte. Er hat mich aber nie wirklich ernst genommen. Und irgendwann ist mir dann tatsächlich die Hand ausgerutscht, und ich habe ihm eine geklebt. Das war das erste und bisher auch das letzte Mal, dass ich ein Kind geschlagen habe. Ich habe mir sehr große Vorwürfe gemacht. Aber mein Ziel, dass der Junge auf mich hört, habe ich damit erreicht. Er war sehr überrascht. Er hatte nie im Leben damit gerechnet, dass ich ihm wirklich einmal eine „scheuern“ würde. Ab da gab es aber keine Probleme mehr. Ich selbst hatte damit aber ein sehr großes Problem. Aggressivität die von mir ausgeht, ist normal nur in mündlicher verbaler Form möglich. Jegliche körperliche Auseinandersetzungen habe ich immer vermieden (ab 16 Jahren keine bis auf diesen Ausrutscher). Ich selbst konnte mir diesen Ausrutscher nie verzeihen. Immer wieder habe ich nach Möglichkeiten geforscht, wie ich auch anders mein Ziel hätte erreichen können. Ich habe Gott um Antworten darauf gebeten. Und nach ca. 2 Jahren habe ich eine Antwort erhalten, die mich zumindest mein Handeln verzeihen ließen. Nach ca. 2 Jahren bekam ich nämlich eine Mail von dem besagten Jungen, der sich bei mir wegen seines Verhalten damals entschuldigen wollte. Er hat sich dafür bedankt, dass ich ihm damals die Augen geöffnet habe. Meine Schulung am und mit dem PC hat ihm so gefallen, dass er in diesem Bereich jetzt eine Ausbildung machen würde. Ich habe weiterhin mit ihm in Kontakt bleiben wollen, aber über die eMailadresse konnte ich ihn anschließend nicht mehr erreichen. Bereits auf dem Postwege war nach ca. einem Jahr die Verbindung nach Mexiko zum Vater der Jungen abgebrochen. Allerdings musste mein erster Brief angekommen sein, da er ja meine eMailadresse hatte und auch einige meiner Fragen mit der Mail beantwortet hatte.
      Ab dem Zeitpunkt wusste ich aber, dass auch vermeintlich negatives Handeln positive Auswirkungen haben kann. Gott findet man so gesehen nicht nur in Liebesakten, sondern auch in Hass und Angst.
      Ich selbst hatte mich wegen des Ausrutschers gehasst. Und habe aus Angst lange an meinem Handeln gezweifelt.
      Mein Ziel geht schon einen Schritt weiter. Bei mir ist schon der Weg zum Ziel das Ziel. Nicht nur meine Ziele liegen im Positiven, sondern auch die Wege dort hin sollen schon im Positiven liegen. Ob das immer möglich ist, bezweifle ich langsam.

      Zitat:
      Ein Beispiel, was mich jetzt besonders verwirrt: Ein sehr guter Freund von mir hat mich sehr verletzt. Dies zum wiederholten Mal. Ich habe, weil ich so sehr verletzt war, und weil ich sein Benehmen mir gegenüber als respektlos empfand, den Kontakt zu ihm abgebrochen (habe es ihm aber auch so erklärt – was, soviel ich glaube, von ihm nicht verstanden worden ist).

      Du hast dir alles Mögliche getan. Schuldgefühle sind hier also völlig überflüssig.

      Ich kann mir jetzt überhaupt nicht erklären, ob diese meine Handlung des Kontaktabbruchs aus Liebe oder aus Angst geschehen ist.

      Es spielt keine Rolle aus welchem Grund du hier gehandelt hast. Allein das Handeln war wichtig. Ein unzumutbarer Zustand muss verändert werden.

      Habe ich aus Liebe mir gegenüber gehandelt, weil ich mir keinen so respektlosen Umgang antun will? Oder habe ich aus Angst vor seinem Benehmen und nicht zuletzt auch aus Angst vor der Beziehung den Kontakt abgebrochen?

      Hier hast du dir schon selbst die Antwort gegeben. Wieso fällt uns ein „sowohl als auch“ so schwer?

      Wie sollte ich das erkennen?

      Du hast es schon richtig erkannt. Allerdings weigerst du dich diese Erkenntnis anzunehmen, da du einen Widerspruch darin zu erkennen glaubst. Aber wenn du es genauer betrachtest, löst sich dieser Widerspruch auf.

      Vom Verstand her meine ich, ist es richtig, den Kontakt abzubrechen, einfach schon deshalb, damit mich niemand respektlos behandelt (und mich so sehr treffen kann).

      Richtig! Alles was mir zuwider ist, kann ich abstellen. Das Recht hat jeder. (Aber ob du es wirklich als respektlos annimmst, liegt bei dir selbst.)

      Es ist wirklich vernünftiger, mich nicht mit solchen Beleidigungen herumzuschlagen!

      Wenn man das nicht möchte, und man keine Gefühle für die andere Person hat, ist das völlig in Ordnung. Hat man jedoch Gefühle für die andere Person, so kann man nicht einfach einen Schlussstrich ziehen. Dann gibt es die Frage: Habe ich die Kraft das zu verändern, oder gehe ich daran kaputt.

      Vom Gefühl her fühle ich, dass er mich mag und mich aus anderen Gründen verletzt – vielleicht weil er selber Angst hat vor der Beziehung oder aus welchen Gründen auch immer.

      Wie schon gesagt hast du Gefühle für deinen Freund. Er ist dir nicht gleichgültig. Und damit beginnen die „Probleme“.

      Ich weiss nicht, wie ich mein Handeln einordnen soll.

      Dein Handeln ist völlig egal. Viel wichtiger ist es dir Gedanken zu machen, was du eigentlich willst. Alles andere folgt dann automatisch. Du hast dich also falsch Ausgedrückt, oder besser gesagt: Du stellst dir die „falschen“ Fragen.

      Was will ich? – Was erwarte ich von meinem Freund? – Was erwarte ich von mir? – Wozu bin ich bereit? Usw.

      Was ist mein Ziel? – Die Freundschaft aufrechterhalten? –

      Kennt Ihr das auch und wie löst Ihr diese Frage?

      Ich kenn deine Situation nur zu gut. Und die Fragen kann man nur lösen, wenn man beginnt die „richtigen“ Fragen zu stellen.

      Woher solltest du wissen, wie du handeln sollst, wenn du noch nicht einmal ein Ziel hast???

      Stelle dir die Fragen, die das Ziel definieren. Wenn das Ziel gefunden ist, erfolgt das Handeln von ganz allein. Ohne Ziel wirst du aber nie weiter kommen.

      Ich hoffe sehr, dass ich mich verständlich ausgedrückt habe, und du mir folgen konntest.

      In Liebe

      Jo
      X( Wenn du glaubst es geht Nichts mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her ;)
    • Hallo Jo

      Ganz herzlichen Dank für Deine ausführliche und liebevolle Antwort. Ich kann Dir folgen und das was Du schreibst, ist einleuchtend. Ich stelle fest, dass ich die ganze Geschichte setzen lassen muss und ihr "nachspüren" muss.

      Stelle dir die Fragen, die das Ziel definieren. Wenn das Ziel gefunden ist, erfolgt das Handeln von ganz allein. Ohne Ziel wirst du aber nie weiter kommen.

      Du hast vollkommen Recht! Das ist meine Aufgabe in dieser Sache, also eigentlich in allen Angelegenheiten!


      Herzlichen Dank noch einmal und
      alles Liebe

      Lavendel
    • lieber Lavendel!

      herzlich willkommen hier in diesem forum.

      es gibt zwei arten von entscheidungen, die verstandesentscheidung und die herzentscheidung. bei verstandesentscheidungen handelt man aus angst, bei herzentscheidungen hingegen aus liebe., wobei das wichtigtse mittel der liiebe das verzeihen ist. verzeihen sollte man jedermann, der ein unrecht begangen hat, ganz gleich wie schwer es ist und ob er es bereut, denn jeder einzelne mensch ist frei von jeglicher schuld, weshalb auch du dich nicht mit schuldgefühlen herumplagen solltest, da auch du frei von jeglicher schuld bist.

      ich weiss, das ist schwer zu verstehen, und wirklich verstehen kann man es einzig und allein im herzen, denn das verzeihen löst sämtliche negative bindungen an den anderen und hakt das thema, das negativität in einem entstehen lässt, ein für allemal ab.

      alles liebe

      erich
      ich handle in wahrer liebe und in wahrer freundschaft.

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