Von Gebser und Aurobindo zu Johannes Heinrichs
Die integrale Welt- und Lebenssicht
Die integrale Theorie - auch integrales Denken oder integrale Weltsichtgenannt — ist eine Geistesrichtung, eine philosophische Sichtweise, die sich um ein «ganzheitliches Verständnis» der Welt und des Lebens bemüht.
Sie ist nicht einheitlich – sie ist vielgestaltig — viele integrale Denker bezogen bzw. beziehen auch die spirituelle Dimension mit ein.
In besonderer Weise bekannt wurde die integrale Sicht durch den Kulturphilosophen und Bewusstseinsforscher Jean Gebser.
Er entwickelte ein Strukturmodell der Bewusstseinsgeschichte des Menschen.
In dieser Sicht entwickelt(e) sich die Menschheit von einem archaischen Frühbewusstsein .. über das magische Bewusstsein … und das mythische Bewusstsein … bis hin zum heute (vor-)herrschenden »mentalen Bewusstsein«.
Zu unserem Potenzial gehört es, uns zu einem »integralen (Ganzheits-)Bewusstsein« weiter zu entwickeln —
Unsere Weisen, wie Jesus, Laotse, Krishna oder Buddha hatten das integrale Bewusstsein bereits verwirklicht.
Ein interessanter Aspekt dieser Sicht ist beispielsweise, dass der »religiöse Fundamentalismus« – der früher allgemein verbreitet war, der heute immer noch weltweit vorkommt — mit dem «mythischen Bewusstsein» zu erklären ist. Die religiösen Mythen werden gänzlich "wortwörtlich" genommen, buchstabengetreu.
Ein weiterer bekannter integraler Denker war der YOGA-Philosoph Sri Aurobindo.
Die international bekannte Zukunftsstadt AUROVILLE in Indien wurde aufgrund seiner Vision gegründet.
Sri Aurobindos Sichtweise ist hilfreich, denn unsere Entwicklung geht (in aller Regel) nicht einfach vom jetzigen «mentalen Bewusstsein» zur "Erleuchtung" — wie es in der spirituellen Szene oft geglaubt wird.
Aus seiner Sichtentwickeltsich der Mensch von der jetzigen Bewusstseinsstufe weiter zum Höheren Mental .. über das Erleuchtende Mental ... zum Bewusstsein des Intuitiven Mental:
→ → "direkt, blitzartig und unmittelbar erfolgt Erkenntnis, ohne den linearen Weg des mentalen Denkens."
Auch hier ist die Bewusstseins-Entwicklung noch nicht beendet: Der Mensch entwickelt sich weiter zum Übermental, eine "Bewußtseinsstufe, die nicht mehr im Zusammenhang mit physischen Gesetzmäßigkeiten steht." (Herbert Eisenschenk)
Herbert Eisenschenk schreibt dazu in seinem Buch EXPERIMENT AUROVILLE:
"Erst bei Erlangung dieses Zustandes, welcher die endgültige Überwindung des menschlichen Bewusstseins bewirkt, kommt es zur reflektierenden Erfahrung von Unendlichkeit."
Auch in Aurobindos Sicht haben erst einige große Weise der Menschheit dieses Übermental bzw. «supramentale Bewusstsein» verwirklicht — doch wir alle bewegen uns darauf zu.
Sehr verbreitet mit seinen integralen Sichtweisen ist heute Ken Wilber.
Wilbers Verdienst ist es, die Thematik von verschiedensten Seiten her beleuchtet zu haben, auch, den integralen Ansatz einer größeren Zahl Menschen bekannt zu machen.
Nicht wenige sehen ihn als einen "Einstein der Bewusstseinsentwicklung" — diese Sicht wird hier nicht geteilt.
Er vertritt seine «unistische Sicht» des Lebens — und nur diese.
Gandhi drückte es (sinngemäß) so aus : Es gibt unterschiedliche Betrachtungsweisen und Herangehensweisen im Bereich der Spiritualität.
→ → Es gibt die Sicht, dass wir, alle und alles sich am Ende wieder in Garnichts auflösen .. nicht nur das Gewohnheits- und Gewordenheits-Ego im weitesten Sinne, sonder alles, was wir SIND.
Diese Sicht kann als «unistisch» bezeichnet werden, bzw. als „Einheit Nur Einheit“.
→ → Und es gibt die Sicht, dass die Seele bzw. das höhere Selbst des Menschen ein Strahl bzw. Funke des Göttlichen ist; ein Funke Gottes.
Diese Sicht kann als „Vielfalt In Einheit“ bezeichnet werden.
Wir finden sie bei dem YOGA-Meister Paramahansa Yogananda, der sagte: „Alle großen Lehrer erklären, dass dieser Körper die unsterbliche Seele beherbergt, dass sie ein Funke jener Allmacht ist, die alles am Leben erhält.“
Wir finden sie bei der Sufi-Meisterin Irina Tweedy, die schrieb: „Sufis glauben, das wir ewig, unsterblich und uralt sind, dass wir ohne Anfang und ohne Ende sind. Wir sind einfach ein Strahl Gottes, ein Teil der spirituellen Sonne.“
Und ebenso auch bei dem erleuchteten Mystiker Meister Eckhart: „Die Seele soll ihren Schritt lenken in die Ewigkeit ihres eignen Wesens und andächtig betrachten, wie sie durch die Gnade Gottes eine unvergängliche Natur ist, die er berufen hat zur Gemeinschaft seiner ewigen Seligkeit“ .. .. „die Seele ist in ihrer Natur Gottes Ebenbild“.
Wird f o r t g e s e t z t .
— Neuer Blick aufs Leben / Kulturarbeit —
***
Heute hab ich einen längeren Artikel, bzw. Text.
Um keine Schwierigkeiten mit den technischen Macken zu bekommen, die oft auch bei längeren Texten auftreten, poste ich erstmal einen 1. Teil.
LG Folker
Die integrale Welt- und Lebenssicht
Die integrale Theorie - auch integrales Denken oder integrale Weltsichtgenannt — ist eine Geistesrichtung, eine philosophische Sichtweise, die sich um ein «ganzheitliches Verständnis» der Welt und des Lebens bemüht.
Sie ist nicht einheitlich – sie ist vielgestaltig — viele integrale Denker bezogen bzw. beziehen auch die spirituelle Dimension mit ein.
In besonderer Weise bekannt wurde die integrale Sicht durch den Kulturphilosophen und Bewusstseinsforscher Jean Gebser.
Er entwickelte ein Strukturmodell der Bewusstseinsgeschichte des Menschen.
In dieser Sicht entwickelt(e) sich die Menschheit von einem archaischen Frühbewusstsein .. über das magische Bewusstsein … und das mythische Bewusstsein … bis hin zum heute (vor-)herrschenden »mentalen Bewusstsein«.
Zu unserem Potenzial gehört es, uns zu einem »integralen (Ganzheits-)Bewusstsein« weiter zu entwickeln —
Unsere Weisen, wie Jesus, Laotse, Krishna oder Buddha hatten das integrale Bewusstsein bereits verwirklicht.
Ein interessanter Aspekt dieser Sicht ist beispielsweise, dass der »religiöse Fundamentalismus« – der früher allgemein verbreitet war, der heute immer noch weltweit vorkommt — mit dem «mythischen Bewusstsein» zu erklären ist. Die religiösen Mythen werden gänzlich "wortwörtlich" genommen, buchstabengetreu.
Ein weiterer bekannter integraler Denker war der YOGA-Philosoph Sri Aurobindo.
Die international bekannte Zukunftsstadt AUROVILLE in Indien wurde aufgrund seiner Vision gegründet.
Sri Aurobindos Sichtweise ist hilfreich, denn unsere Entwicklung geht (in aller Regel) nicht einfach vom jetzigen «mentalen Bewusstsein» zur "Erleuchtung" — wie es in der spirituellen Szene oft geglaubt wird.
Aus seiner Sichtentwickeltsich der Mensch von der jetzigen Bewusstseinsstufe weiter zum Höheren Mental .. über das Erleuchtende Mental ... zum Bewusstsein des Intuitiven Mental:
→ → "direkt, blitzartig und unmittelbar erfolgt Erkenntnis, ohne den linearen Weg des mentalen Denkens."
Auch hier ist die Bewusstseins-Entwicklung noch nicht beendet: Der Mensch entwickelt sich weiter zum Übermental, eine "Bewußtseinsstufe, die nicht mehr im Zusammenhang mit physischen Gesetzmäßigkeiten steht." (Herbert Eisenschenk)
Herbert Eisenschenk schreibt dazu in seinem Buch EXPERIMENT AUROVILLE:
"Erst bei Erlangung dieses Zustandes, welcher die endgültige Überwindung des menschlichen Bewusstseins bewirkt, kommt es zur reflektierenden Erfahrung von Unendlichkeit."
Auch in Aurobindos Sicht haben erst einige große Weise der Menschheit dieses Übermental bzw. «supramentale Bewusstsein» verwirklicht — doch wir alle bewegen uns darauf zu.
Sehr verbreitet mit seinen integralen Sichtweisen ist heute Ken Wilber.
Wilbers Verdienst ist es, die Thematik von verschiedensten Seiten her beleuchtet zu haben, auch, den integralen Ansatz einer größeren Zahl Menschen bekannt zu machen.
Nicht wenige sehen ihn als einen "Einstein der Bewusstseinsentwicklung" — diese Sicht wird hier nicht geteilt.
Er vertritt seine «unistische Sicht» des Lebens — und nur diese.
Gandhi drückte es (sinngemäß) so aus : Es gibt unterschiedliche Betrachtungsweisen und Herangehensweisen im Bereich der Spiritualität.
→ → Es gibt die Sicht, dass wir, alle und alles sich am Ende wieder in Garnichts auflösen .. nicht nur das Gewohnheits- und Gewordenheits-Ego im weitesten Sinne, sonder alles, was wir SIND.
Diese Sicht kann als «unistisch» bezeichnet werden, bzw. als „Einheit Nur Einheit“.
→ → Und es gibt die Sicht, dass die Seele bzw. das höhere Selbst des Menschen ein Strahl bzw. Funke des Göttlichen ist; ein Funke Gottes.
Diese Sicht kann als „Vielfalt In Einheit“ bezeichnet werden.
Wir finden sie bei dem YOGA-Meister Paramahansa Yogananda, der sagte: „Alle großen Lehrer erklären, dass dieser Körper die unsterbliche Seele beherbergt, dass sie ein Funke jener Allmacht ist, die alles am Leben erhält.“
Wir finden sie bei der Sufi-Meisterin Irina Tweedy, die schrieb: „Sufis glauben, das wir ewig, unsterblich und uralt sind, dass wir ohne Anfang und ohne Ende sind. Wir sind einfach ein Strahl Gottes, ein Teil der spirituellen Sonne.“
Und ebenso auch bei dem erleuchteten Mystiker Meister Eckhart: „Die Seele soll ihren Schritt lenken in die Ewigkeit ihres eignen Wesens und andächtig betrachten, wie sie durch die Gnade Gottes eine unvergängliche Natur ist, die er berufen hat zur Gemeinschaft seiner ewigen Seligkeit“ .. .. „die Seele ist in ihrer Natur Gottes Ebenbild“.
Wird f o r t g e s e t z t .
— Neuer Blick aufs Leben / Kulturarbeit —
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Heute hab ich einen längeren Artikel, bzw. Text.
Um keine Schwierigkeiten mit den technischen Macken zu bekommen, die oft auch bei längeren Texten auftreten, poste ich erstmal einen 1. Teil.
LG Folker
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