»Steht das Ego eines Menschen dem Geschehen des Lernens im Wege?«

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    • »Steht das Ego eines Menschen dem Geschehen des Lernens im Wege?«

      »Steht das Ego eines Menschen dem Geschehen des Lernens im Wege?«

      Lieber Neale,

      ich bin gerade mit der Lektüre von GmG, Buch 1 zuende. Was für ein wunderbares Buch, welch wunderbare Gedanken darin. Ich habe eine Frage bezüglich eines Konzeptes, was so manche Befürworter hat, das aber in diesem Buch nicht wirklich angesprochen wird (es mag ja nicht so von Bedeutung sein); der Gedanke, dass jemand seinen Willen oder sich selbst an Gott übergibt. Ist dieser Gedanke des Sich-Ergebens ratsam, oder ist man schlecht damit beraten? Vielleicht steht es ja bei der besagten Person an, vermittels seiner eigenen Anstrengungen Wer Sie Wirklich Ist kennenzulernen. Dies führt zu einer weiteren Frage, die die Rolle des Ego betrifft. Steht das Ego eines Menschen dem Geschehen des Lernens im Wege? Wie sollte es genutzt werden?

      Stan, WA.

      Hallo, Stan,
      das sind interessante Fragen. Dankeschön. Der Gedanke, sich dem Willen Gottes zu ergeben, unterbreitet die Vorstellung, dass Gott einen Willen für dich besitzt, der sich von dem deinen für dich unterscheidet. Doch sagt Gott in GmG: »Dein Wille für dich ist Mein Wille für dich.« Deswegen – Gott legt den Ball wieder zurück in dein Feld. Es ist an uns, zu entscheiden, es ist an uns, zu wählen. Und Gott hat keine Präferenz in der Angelegenheit.

      Für viele Menschen ist das schwer zu akzeptieren. Wir möchten einen Gott, der nur das ›Beste‹ für uns möchte, und wir möchten in der Lage sein, es auf Ihn zurückzudrehen und es Ihn sagen zu lassen, was dasjenige nun ist. Und Gott kann und will dir sagen, was das ›Beste‹ für dich ist – sobald du dich dazu entscheidest, was es ist, das du versuchst zu tun. In der Tat, Gott hat dies in Gespräche mit Gott getan.

      Wir sagen, wir möchten eine bessere Welt errichten, und Gott hat uns gesagt, wie das zu machen ist. Nicht allein in GmG, sondern auch im Koran, im Talmud, in der Bibel, in der Bhagavad Gita, in den Brahmanas, in den Upanishaden, in den Puranas, in dem Tao te Ching, in dem Buddha Dharma, in dem Shi Chi, in der Rig Veda, in der Mishna, in dem Buch der Mormonen, in dem Pali Canon, und in Hundert weiteren Orten, vermittels Tausender weiterer Stimmen, bei einer Million weiterer Augenblicke im Meer der Ereignisse, das wir Zeit nennen.

      Die Schlüsselfrage ist nicht: »Ist es ratsam, sich dem Willen Gottes zu ergeben?« Sie lautet: »Warum machen wir nicht dasjenige, wovon wir sprechen, dass wir es tun?«

      Stan, du fragst auch danach, ob jemandes Ego beim Geschehen des Lernens im Wege steht. Die Antwort lautet Ja – oder auch nicht. Das Ego ist der Teil von uns, der es uns erlaubt, unsere individuelle Identität einzunehmen, während wir im physischen Körper weilen. Es ist das Gefäß für unsere Individuierungs-Information. Wir alle sind Individuierungen des Einen Geistes [‚One Spirit‘; engl.]. In der Terminologie der Physik könnten wir es als individuelle, lokalisierte Einheiten bezeichnen, die der einzigen Energie, die ist, entströmen.

      Um uns innerhalb des Feldes des Relativen, worin wir ja gegenwärtig leben, in wirksamer Weise funktionstüchrig zu halten, benötigen wir unser Ego. Es ist deswegen unwahr, unser Ego sei unser Feind. Nur ein amok-laufendes Ego, nur ein Ego, das uns entglitten ist, ist unser Feind. Wie sollte dein Ego genutzt werden?

      Als die Kraft und die Quelle deines ›Sinnes deiner selbst‹, und des Wunders und der Herrlichkeit alldessen. Doch nicht als etwas, was dich von einem Anderen trennt, oder was ursächlich dafür ist, sich gegenüber einem Anderen ›überlegen‹ zu fühlen, sondern vielmehr als einen Ort des tiefen Gewahrseins in deinem Innern, was es dir erlaubt, das Wunder und die Herrlichkeit von jedweden Weiteren gleichermaßen zu empfinden, und was einfürallemal allen Gedanken über dein etwaiges ›Besser‹-Sein ein Ende setzt.

      Kurz gesagt, Stan, dein Ego mag als ein Werkzeug genutzt werden, als ein Behelf, vermittels dem die wahre Natur deines individuellen Selbst erschaut und verstanden werden kann, sodass du ein Verständnis der wahren Natur deines geeinten Selbst erlangen kannst. Das kleinere Selbst ist ein Behelf, vermittels dem das größere Selbst betrachtet werden kann. Es ist ein Wahrnehmungswerkzeug. Es hatte nie den Sinn, dich für immer von dem größeren Selbst zu trennen, sondern tatsächlich dir seiner mehr gewahr zu werden.

      Denn du bist wie eine Kerze in der Sonne, und du kannst dich nicht als das Licht kennenlernen, solange du inmitten des Lichts stehst. Hinfür gilt es, dich vom Licht zu trennen - ja, gar inmitten der Dunkelheit Wohnung zu nehmen -, sodass du dich selbst als Wer Du Wirklich Bist kennenlernen kannst.

      Hebe deswegen deine Faust nicht gen Himmel, und verfluche nicht die Dunkelheit, sondern sei der Dunkelheit ein Licht. Und halte dein Licht nicht unter dem Scheffel, sondern lasse es vielmehr vor den Menschen erstrahlen, sodass sie gleichfalls kennenlernen mögen wer sie wirklich sind.

      Dies, Stan, ist die Funktion des Ego. Und eine weitere gibt es nicht.

      Mit segensreichen Wünschen, Neale

      (Quelle: GmG Wochenbulletin 105)


      * * *

      GmG – Freunde, hallo,

      das „Ego“ wird ja in spirituellen Umfeldern oft „rein negativ“ bzw. „als Feind“ oder „Übel“ angesehen.

      Dieser Text – eine Antwort N. D. Walsch's auf eine Frage eines GmG-Lesers – gibt eine etwas andere und etwas differenziertere Sicht -

      wie ich selber sie auch habe,

      darum möchte ich sie, als Anregung, hier gern hereinbringen.

      Habt eine gute neue Wo,
      Folker

      ps.: das Board „Persönliche Erfahrungen“ schien mir am sinnvollsten – da ja auch jede/r mit diesem Thema sicher unterschiedliche Erfahrungen macht.
      Gestalten wir das Forum zu einem Ort des Austauschs über die GmG, der Klärung von Fragen, die uns beschäftigen, des Teilens von Erfahrungen und Verschiedenstem, das uns inspiriert.. ...
    • lieber folker!

      wenn ein mensch wissen will, wer er wirklich ist, also ein suchender, dann steht das ego der suche entgegen. vielmehr sollte dieser mensch das ego aufgeben, um zu sen wie sein wahres selbst, denn niemand ist in wahrheit der körper, noch diese gedanken ( ego ), noch diese emotionen ( superego ), sondern er ist reine liebe, der spirit oder der geist.

      alles liebe

      erich
      ich handle in wahrer liebe und in wahrer freundschaft.
    • RE: »Steht das Ego eines Menschen dem Geschehen des Lernens im Wege?«

      Hallo lieber Fo,

      ich finde den Beitrag in diesem Board auch passend, denn ich kann mir vorstellen, dass jeder Mensch sich andere Ziele in Bezug auf's Ego gesetzt hat.

      Original von Folker'D
      Das Ego ist der Teil von uns, der es uns erlaubt, unsere individuelle Identität einzunehmen, während wir im physischen Körper weilen. Es ist das Gefäß für unsere Individuierungs-Information. Wir alle sind Individuierungen des Einen Geistes [‚One Spirit‘; engl.].

      Wie sollte dein Ego genutzt werden?

      Kurz gesagt, Stan, dein Ego mag als ein Werkzeug genutzt werden, als ein Behelf, vermittels dem die wahre Natur deines individuellen Selbst erschaut und verstanden werden kann, sodass du ein Verständnis der wahren Natur deines geeinten Selbst erlangen kannst. Das kleinere Selbst ist ein Behelf, vermittels dem das größere Selbst betrachtet werden kann. Es ist ein Wahrnehmungswerkzeug. Es hatte nie den Sinn, dich für immer von dem größeren Selbst zu trennen, sondern tatsächlich dir seiner mehr gewahr zu werden.


      Wenn kein Ego mehr da ist, wer erkennt 'mich' denn dann?
      Wer ist das Ich, das beobachtet?
      Wer ist das Ich, dem es gut geht?
      Wer ist das Ich, dem es schlecht geht?

      "...dein Ego mag als ein Werkzeug genutzt werden, als ein Behelf, vermittels dem die wahre Natur deines individuellen Selbst erschaut und verstanden werden kann, sodass du ein Verständnis der wahren Natur deines geeinten Selbst erlangen kannst."

      Das ist die erste und gleichzeitig schönste Liebeserklärung ans Ego, die ich bisher gelesen habe!

      Zur Zeit kann ich klar sagen, dass mein Weg (zumindest in diesem Leben) nicht der Abschied vom Ego ist.
      Sondern ein Annehmen von Allem, ein Mich-Erleben, ein Erleben und Ausleben des Ichs, das ich bin und täglich neu erschaffe.
      Natürlich möchte ich Liebe leben, und ich möchte aus einer Verbindung zu meinem innersten, wahren Wesen heraus leben, aber der Wunsch, vom Ego befreit zu sein steht (noch) nicht an.

      Deshalb danke für den Beitrag, Folker.
      Mir geben diese Worte von Neale sehr viel.
      Ich werde mit Ego weiterleben, sehe seinen Nutzen und heiße es sogar willkommen, ohne mich deshalb schlecht zu fühlen. ;)

      Ein tief verschneiter Gruß von Sandra
    • RE: »Steht das Ego eines Menschen dem Geschehen des Lernens im Wege?«

      Original von tusk

      Wenn kein Ego mehr da ist, wer erkennt 'mich' denn dann?
      Wer ist das Ich, das beobachtet?
      Wer ist das Ich, dem es gut geht?
      Wer ist das Ich, dem es schlecht geht?



      Dein wahres Selbst erkennt dich dann und beobachtet, und es geht dir nur mehr gut.

      Alles Liebe

      Erich
      ich handle in wahrer liebe und in wahrer freundschaft.
    • RE: »Steht das Ego eines Menschen dem Geschehen des Lernens im Wege?«

      Ich denke, mit dem Thema "das Ego" ist es
      vergleichbar wie mit dem Thema "der Verstand".

      Unterschiedliche Standpunkte beleuchten die Thematik
      von unterschiedlichen Seiten -

      und haben ihre Berechtigung.

      Und N. D. Walsch sagt ja auch sehr klar:

      ... dein Ego mag als ein Werkzeug genutzt werden, als ein Behelf, vermittels dem die wahre Natur deines individuellen Selbst erschaut und verstanden werden kann, sodass du ein Verständnis der wahren Natur deines geeinten Selbst erlangen kannst.


      lg
      Folker

      Original von tusk
      Ein tief verschneiter Gruß von Sandra


      ps: Ich hab auch "nur" einen tief verschneiten Gruß für dich ;)
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