verschiedene Sichtweisen - Der Elefant (Rumi)

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    • verschiedene Sichtweisen - Der Elefant (Rumi)

      Der Elefant


      In einem finsteren Raum war ein Elefant,
      Inder hatten ihn gebracht, um ihn vorzustellen.

      Viele Leute gingen, um ihn zu sehen,
      Ein jeder in die Finsternis hinein.

      Da man ihn mit dem Auge nicht sehen konnte,
      betasteten ihn in der Finsternis die Hände.

      Dem einen geriet die Hand an den Rüssel.
      Er sagte: „Diese Statur ist wie ein Wasserrohr."

      Ein anderer kam mit der Hand an sein Ohr:
      Es kam ihm vor wie ein Fächer.

      Als einem anderen die Hand über den Fuß streifte,
      Sagte er: „Ich merke, der Elefant ist wie eine Säule gebaut."

      Ein anderer legte die Hand auf seinen Rücken.
      Er sagte: „Der Elefant da gleicht einem Sitz."

      Auf diese Weise hat ein jeder den Teil, an den er geraten ist,
      Erkannt und ihn für das Ganze gehalten.

      Vom Gesichtspunkt aus wurde ihre aussage verschieden;
      Der eine nannte ihn Dal (krumm) der andere Alif (gerade).

      Wenn jeder eine Kerze in der Hand gehabt hätte,
      Wäre der Widerspruch aus ihren Worten verschwunden.

      Das Auge der Sinne ist nur wie die Handfläche:
      Die Hand kann das Ganze von ihm nicht erreichen.

      Eines ist das Auge des Meeres, ein anderes der Schaum (die Hand).
      Lass den Schaum (die Hand) und schaue mit den Augen des Meeres.



      (aus dem Mathnawi 3,1259, Dschalal ad-Din Rumi, 1207 - 1273)
    • RE: verschiedene Sichtweisen - Der Elefant (Rumi)

      Hi, Moqui!

      All-Time-Favourite! Diese Version kannte ich allerdings bisher noch nicht!

      Törrrööööh! :D

      maxim
      Nednatsrev sträwkcür reba, tbeleg sträwrov driw Nebel sad!
    • RE: Sichtweisen

      Hi Moqui,

      ich mag diese Geschichte auch sehr, und ich mag
      auch den Sufi Dichter und Mystiker Rumi sehr.

      Sie macht besser als alles andere deutlich,
      warum fundamentalistische und dogmatische Vertreter
      der verschiedenen Religionen sich immer so streiten
      und bekämpfen -
      sie sehen immer nur einen Teil des Ganzen, halten
      ihn aber für das Ganze.

      In einem erleuchteten Bewusstsein erfasst
      der Mensch plötzlich das Ganze,
      *sieht*, dass verschiedene Wege
      zu dem einen Ziel führen .....

      Auch deshalb liebe ich die »Gespräche mit Gott«,
      weil sie den ganzheitlichen Blickwinkel vermitteln.
      Ein Mensch, der sich als Christ versteht, kann sich
      genau so in ihnen wiederfinden, wie ein buddhistisch
      orientierter Mensch .. oder Jemand, der sich mit
      überhaupt keiner Religion besonders verbunden fühlt.

      Ich hab noch ein Zitat gefunden, das sehr schön
      dazu passt :

      Der Wege sind viele, doch das Ziel ist eins.
      - Rumi, Sufi Dichter und Mystiker -

      lg., Folker
      Gestalten wir das Forum zu einem Ort des Austauschs über die GmG, der Klärung von Fragen, die uns beschäftigen, des Teilens von Erfahrungen und Verschiedenstem, das uns inspiriert.. ...

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von Folker'D ()

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