Dualität zwischen Gut und Böse

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    • Dualität zwischen Gut und Böse

      Ich habe eine Frage zu den "Gesprächen mit Gott", die mir auf der Seele brennt. Sie bezieht sich auf die Dualität von "Gut" und "Böse". Ich habe verstanden, dass das eine nicht ohne das andere existieren kann. Aber wenn sich nun alle Menschen dazu entschließen würden, "gut" zu sein, hieße das, dass die Welt aufhören würde zu existieren? Wenn ich fühle, dass es für mich persönlich der richtige Weg ist, mitfühlend, nachsichtig, hilfsbereit usw. zu sein, heißt das, dass ich das nur deshalb so fühle, weil es Menschen gibt, die das Gegenteil fühlen? Müssen wir das, was wir das Böse nennen, für immer und ewig akzeptieren, weil es zur menschlichen Existenz dazugehört?

      Ich habe auch gerade das Buch "Bring Licht in die Welt" gelesen. Auch hier habe ich das mit der Dualität noch nicht ganz verstanden. Wenn ich mich nun dazu entschließe, ein gelassener Mensch zu sein, muss ich ja laut Buch zunächst mal mit Opposition rechnen, d. h. meine Gelassenheit wird sozusagen herausgefordert. Aber warum ist diese Opposition nur vorübergehend, wenn doch das eine nicht ohne das andere existieren kann? Kann mir das jemand erklären? Vielen Dank schon mal im Voraus!
    • Gedanken zu Gut und Böse

      hallo* Sahi,
      ich schreib mal ein paar Gedanken von mir zum ersten Absatz, und vielleicht nicht ganz so ausführlich, wie ich sonst dazu neige :) ich find`s schöner, wenn auch einige andere hier etwas dazu sagen. Es bräuchte nicht so ruhig hier zu sein.

      Gespräche-mit-Gott vermitteln ja :
      Es gibt nur ein Wesen und damit nur eine Seele.
      Gleichzeitig existieren viele Seelen in dem einen Wesen.
      - Gespräche mit Gott 3, Neale Donald Walsch, S. 226 -

      Als Seelen/Gottebenbildliche Seelen sind wir Göttliche Funken, Glückseligkeit, Schöpferkraft - frei von aller Dualität.
      So würde ich es mit meinen Worten ausdrücken.

      Doch in der Dualen Erfahrungs-Welt - in der wir als Entwicklungs-Seelen, als Menschen Erfahrungen machen - tragen wir die Dualität auch in uns.

      Die Yoga-Philosophie bzw. alte vedische spirituelle Philosophie
      drückt das z.B. auf interessante Weise aus:
      wir haben dreierlei »Seins-Tendenzen« in uns, »Gunas« genannt :
      Rajas, Tamas und Sattva.
      Alle sind an sich neutral - doch Rajas und Tamas können
      (menschlich gesprochen) negatives Verhalten hervorbringen.
      Sattva führt zur Weiter- und Höherentwicklung.
      Rajas steht für Aktivität, Bewegung. --> Das brauchen wir in dieser
      Welt --> Rajas kann aber zu Ruhelosigkeit, Rastlosigkeit, Getrieben-
      heit werden .. und entsprechend unachtsames Handeln und auch
      Gier hervorbringen .. .. ..
      Tamas steht für Schwere, Dunkelheit, Trägheit. --> Und kann zu
      Achtlosigkeit, Verblendung und Verwirrung werden, Verhaltens-
      weisen die "der Angst folgen" (wie es die GmG ausdrücken) hervorbringen .. .. ..

      Die Seins-Tendenz Sattva steht für Licht, Reinheit, Balance
      --> und fördert Klarheit, Ausgeglichenheit .. und somit auch
      menschliche Weiterentwicklung, spirituelle Entwicklung.
      Darum regt die Yoga-Philosophie an, die Sattva-Seiten in uns zu fördern .. .. ..

      Na ja, ich verstehe das so, dass ein reiferer Mensch dann zwar
      immer noch alle drei Seins-Tendenzen/Gunas in sich wirksam hat --
      -- doch innerlich zunehmend in-Sattva-zentriert lebt.
      Und unausgereiftere Menschen z.B. aus Gier (Rajas) oder Verblen-
      detheiten (Tamas) dann weiterhin alle möglichen "negativen" Dinge
      tun -- -- die wir Menschen für gewöhnlich als "böse" bezeichnen.

      Und ein ganz «Selbst»verwirklichter Mensch macht eine tiefgreifen-
      de innere Transformation durch, und wächst über alle drei Seins-
      Tendenzen (Gunas) hinaus.
      Er erlebt sie noch in sich -- doch ist ganz frei davon. Muss nicht
      mehr aus-ihnen-heraus handeln.

      Diese Sichtweisen finde ich sehr inspirierend, auch weil man da
      ohne die Gut/Böse-Begriffe auskommt.
      Und sie dennoch erklärt, wie Verhalten zustandekommt, das wir
      als "gut" und als "böse" empfinden.
      (Für mich sind Ralph Skuban und auch der Ayurveda-Psychologe
      Jean-Pierre Crittin zu diesen Themen sehr erhellend.)


      Original von Sahi
      Aber wenn sich nun alle Menschen dazu entschließen würden, "gut" zu sein, hieße das, dass die Welt aufhören würde zu existieren?


      Ich denke, Gespräche-mit-Gott vermitteln ja auch, dass eine HEW/Gesellschaft Hochentwickelter Wesen möglich ist.
      Ich kann nur meine Gedanken aus meinem jetzigen Stand des Verständnisses heraus schreiben. Eine HEW-Gesellschaft muss ja womöglich nicht bedeuten, dass Alle vollkommen erleuchtet sind, wie Christus, Krishna, Laotse es waren.
      Es könnte ja auch bedeuten, dass alle bzw. die allermeisten nur einfach höher-entwickelt sind, in hohem Maße gereift und entwickelt -- mit der Yoga-Philosophie gesagt "ganz und gar sattvische Menschen"; Menschen, die ihre sattvischen Eigenschaften wie Klarheit, Mitgefühl, Daseinsvertrauen, Mut, Gelassenheit, Güte etv. voll entwickelt haben.

      Vielleicht muss auf eine HEW-Gesellschaft irgendwann aber auch wieder eine Zeitperiode weniger hoher Entwickeltheit folgen?
      Weil das Rad des Lebens sich immer wieder weiter dreht .. .. .. ..

      Original von Sahi
      Wenn ich fühle, dass es für mich persönlich der richtige Weg ist, mitfühlend, nachsichtig, hilfsbereit usw. zu sein, heißt das, dass ich das nur deshalb so fühle, weil es Menschen gibt, die das Gegenteil fühlen?


      Mein Empfinden ist, für unser Menschsein ist das so.
      Als Seele, als Göttliche Funken SIND wir einfach Liebe. Es gibt da nur Wir-Und-Alles-Sind-Eins. Wir-Und-Alles-Sind-Liebe.
      Es-Gibt-Nichts-Sonst.
      Aber dieses spezielle Empfinden, Fühlen und Erleben als-Mensch - wie es ist, mitfühlend zu sein, nachsichtig zu sein, hilfsbereit zu sein -- -- das können wir wohl nur als Mensch so erleben; so erfahren. Und wohl auch, weil es "das Erfahren gegenteiliger Empfindungen in uns" gibt.

      Original von Sahi
      Müssen wir das, was wir das Böse nennen, für immer und ewig akzeptieren, weil es zur menschlichen Existenz dazugehört?


      Ich denke mal, ja. Vielleicht hört/fühlt es sich auch "weicher" an, wenn wir es auf "die andere Art" (der Yoga-Philosophie) ausdrücken:
      Es geht um ein Akzeptieren, dass auch Seins-Tendenzen wie Rajas und Tamas (mit ihren möglichen Schatten-Seiten) zu Erfahrungen des Menschseins gehören.

      Und je mehr wir aber verstehen - und dann natürlich auch erfahren - dass wir in unserem tiefsten Sein, unserem Wahren Selbst, unserem Seelen-Selbst allerdings frei-von-aller-Dualität sind, und ewig Eins-Mit-Gott
      -- -- umso mehr ist dann da in-Wahrheit kein Problem mehr.
      Weil wir erkennen, dass Unser Aller Wahres Sein auf immer frei von allem Leid, allem Schmerz und allem Dunklen IST.

      Auch, weil wir dann Einsichten in der Tiefe wirklich verstehen
      (nicht nur mit dem Kopf), wie sie z.B. die spirituelle Psychologin
      Lise Bourbeau »(Heile die Wunden deiner Seele)« sinngemäß
      so sagt : "Es gibt keine bösen Menschen, nur verletzte."

      Jetzt ist es doch etwas länger geworden, aber ein gutes Thema für vielfältigen Austausch.
      Komm gut ins WoE, Folker
      Gestalten wir das Forum zu einem Ort des Austauschs über die GmG, der Klärung von Fragen, die uns beschäftigen, des Teilens von Erfahrungen und Verschiedenstem, das uns inspiriert.. ...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Folker'D ()

    • RE: Gedanken zu Gut und Böse

      Hallo Folker,

      vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast, um mir so ausführlich zu antworten. Deine Antwort hat mir gutgetan und hilft, diese Thematik besser zu verstehen. :)

      Viele Grüße Dir auch ein schönes Wochenende!
    • Gut und Böse, Dualität |vertieft

      :) hallo* Sahi,

      freut mich, was du sagst,
      und ich habe tatsächlich bei diesem Beitrag erlebt, dass bei meinem eigenen Schreiben sich auch mein eigenes Verstehen vertieft hat; auch für mich dadurch klarer geworden ist.
      Manchmal erlebe ich das so.

      Darum möchte ich noch mal ausdrücken, wie ich es jetzt sehe.

      Auf der Ebene höchsten Einsseins, auf der alle Seelen sich ganz Eins-mit-Gott, dem Göttlichen erleben -- gibt es

      keine Dualität. Nur Frieden, Liebe, Glückseligkeit (in der yogischen spirituellen Philosophie Ananda genannt.)

      Um Erfahrungen vielfältigster Art zu machen - und möglich-zu-machen
      - wurde die Duale (Erfahrungs-)Welt /die Dualen ErfahrungsWelten erschaffen.


      Hier ist dann die Dualität auch in unserer inneren/psychischen Struktur angelegt.
      Die Dualität ist in der Struktur von Menschen, EntwicklungsSeelen (Inkarnations-Seelen) angelegt.

      Gespräche-mit-Gott charakterisieren die Dualität so :
      Gott erschuf die große Dualität von LIEBE und ANGST
      (beschrieben in GmG 1 )

      Das bedeutet : Menschen können Liebe empfinden. Und Angst.
      (Und vielfältigste Facetten dazwischen.)
      Menschen können der Liebe folgen. Und der Angst /ihren Ängsten.
      Menschen können sich-verbunden-fühlen - mit ihrem innersten Wesen, ihrer Seele.
      Und auch sich-getrennt-erleben -- von ihrem Wesen und Gott.

      Und im z w e i t e r e n Fall -- können daraus vielfältigste
      Handlungsweisen erwachsen, die wir "böse" nennen.

      Die «Möglichkeiten» müssen, denk ich, bestehen. Als «Möglichkeiten»
      -- -- damit diese Welt, wie wir sie kennen, «möglich» ist.
      Doch es ist i m m e r auch möglich, sich an der Seele zu orientieren,
      dass zunehmend Menschen das tun :

      Wenn du auf deine Seele hörst, wirst du wissen,
      was das Beste für dich ist ...
      - Gespräche mit Gott 2, Neale Donald Walsch, Seite 39 -


      Dann könnte eines Tages auch eine HEW GESELLSCHAFT /GESELLSCHAFT HOCHENTWICKELTER WESEN, wie die GmG es nennen, möglich werden.

      Genauso kann ich es dann auch mit den Sichtweisen
      der alten vedischen yogischen spirituellen Philosophie beschreiben.


      Auf der höchsten Ebene sind wir ATMAN,
      Seelen im Heil-Und-Ganzsein. Interessant dazu :
      gespraechemitgott.net/beitrag1197.html
      und :
      gespraechemitgott.net/beitrag1198.html

      Als Menschen - auf der Ebene der Dualität - ist unsere Natur
      durch die 3 GUNAS /SEINS-TENDENZEN bestimmt :
      • Rajas - - steht für Aktivität, Bewegung, Rastlosigkeit (nach Ralph Skuban)
      • Tamas - - steht für Schwere, Dunkelheit und Trägheit
      • Sattva - - steht für Licht, Reinheit, Balance
      (alle reinen, lichtvollen, freudevollen Eigenschaften - auch Ausgeglichenheit, Mitgefühl, Mut, Freundlichkeit, Herzensgüte, Begeisterungsfähigkeit u.v.m)

      Wenn wir so leben, dass diese Seiten in uns im Gleichgewicht sind .. und wir zunehmend unsere Eigenschaften (weiter-)entwickeln, die hier «sattvisch» genannt werden
      -- dann entwickeln wir uns menschlich weiter, und entwickeln uns auch spirituell.
      Wir "folgen dem, was uns die Liebe zu tun vermittelt!" -- so sagen es die GmG.

      Wenn Menschen das n i c h t tun -- dann besteht immer die Möglichkeit, die Gefahr -- dass "RAJAS" das "Steuerruder übernimmt". Und durch GIER dann z.B. AUSBEUTUNG entsteht.
      Oder dass TAMAS die Menschen antreibt -- und zu "verblendetem Handeln" führt -- zum Beispiel Anders-Denkende mit Gewalt zu unterdrücken -- und zu töten. So wie es in unserer Welt gerade wieder erschreckend viel geschieht.
      Oder zu suchthaftem Verhalten aller Art verleitet -- anstatt die Ursachen in sich, die Leid hervorrufen, anzuschauen; und zu bearbeiten .....


      (Für mich sind Ralph Skuban und auch der Ayurveda-Psychologe
      Jean-Pierre Crittin zu diesen Themen sehr erhellend.)


      Auch hier, denke ich, m u s s es so sein, dass alle drei Seins-Tendenzen (Gunas) zu unserer menschlichen Natur gehören.
      Doch, es muss n i c h t immer so sein -- dass bei Menschen so große Unbewusstheit und Verblendetheit und Gier etc. vorherrscht -- wie es in unserer Welt (leider) immer noch in großem Maße so ist.

      Wenn wir uns die letzten Jahrhunderte und Jahrtausende anschauen -- da ist all das schon extrem. Erschreckend extrem.

      Hab ein schönes WoE, Folker
      ps.: ach ja, zu Sattva; das gibt es auch, dass Sattva ü b e r m ä ß i g überbetont wird; in verschiedenen östlichen spirituellen Traditionen, dass ständig von "Reinheit" gesprochen wird, Weltliches und auch Sexualität abgelehnt wird (nicht vereinbar mit einem spirituellen Leben) etc. etc. Das ist für mein Verständnis aber nicht das, was "Sattva" wirklich meint. Es sind eher Denk-Verirrungen, wie vieles auch in der katholischen Kirche. Eher das -- wo Menschen zu lernen haben, Göttlich-Inspiriertes von Menschen-Gedachtem zu unterscheiden (und es oft nicht vermögen.)
      Gestalten wir das Forum zu einem Ort des Austauschs über die GmG, der Klärung von Fragen, die uns beschäftigen, des Teilens von Erfahrungen und Verschiedenstem, das uns inspiriert.. ...

      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von Folker'D ()

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